Minister Michel Wolter will neue Wege einschlagen. Gefordert sind die Bürger, die Gemeinden und die Promoteure.
“Vor dem Hintergrund eines anhaltenden Bevölkerungswachstums gilt es in Luxemburg die Flächennutzungspolitik zu überdenken. Die politischen Lenkungsinstrumente im Bereich der Raumordnung müssen angepasst werden”, so Landesplanungsminister Michel Wolter.
Im Rahmen einer Pressekonferenz trat Innenminister Michel Wolter diesbezüglich am 1. Oktober 2002 für eine breite Diskussion ein. Bürger, Gemeinderäte und Promoteure müssen dazu angeregt werden, bei der Erschließung von Baugrund sowie beim Wohnungs- und Hausbau verstärkt auf die bestmögliche Nutzung und Sicherung des Lebensraums zu achten.
Gemischte Siedlungsstrukturen
In diesem Zusammenhang wies Michel Wolter auf den großen Flächenverbrauch hin, der sich durch die Dominanz von Einfamilienhäuser im Bungalow-Stil ergebe. Andere Formen des Wohnungsbaus sind demgegenüber vernachlässigt worden.
Als zukünftiges Siedlungsmodell sieht Minister Wolter gemischte Siedlungsstrukturen mit einer verdichteten Bauweise und Nahversorgungsmöglichkeiten an. Neben dem raumsparenden und ökologischen Effekt fördern solche Siedlungsstrukturen soziale Kontakte. Sie bewahren das Erscheinungsbild der Gemeinde, bzw. des Viertels und sind eine Chance hinsichtlich der Belebung der dörflichen und städtischen Identität.
Dezentralisierung durch regionale Entwicklungszentren
Neben der Förderung einer gemeindeübergreifenden Planung und der effektiveren Zusammenarbeit bei den Fragen der Landesentwicklung kommt der Dezentralisierung eine maßgebliche Bedeutung zu.
Michel Wolter wies in diesem Kontext auf das Leitprogramm für die Landesplanung hin. Es sieht bekanntlich die Schaffung von sechs Regionen mit jeweils einem regionalen Entwicklungszentrum vor. Es soll über ein breites Angebot von Verwaltungen, sozialen, kulturellen und schulischen Einrichtungen verfügen: Auch soll es eine Wirtschaftsstruktur aufweisen, die dem jeweiligen Potential des Gebietes entspricht.
Die regionalen Entwicklungszentren sollen somit dazu beitragen, Luxemburg-Stadt zu entlasten und Fahrbewegungen zu verkürzen, bzw. zu vermeiden.
Innenminister Wolter sprach sich dafür aus, bei künftigen Siedlungsprojekten auf eine Erweiterung der kommunalen Perimeter zu verzichten, dies mit dem Hinweis auf die noch bestehenden Baulücken innerhalb der Ortschaften.