Auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung haben die Teilnehmer nach langen Diskussionen in mehreren Bereichen richtungsweisende Vereinbarungen getroffen.
Angesichts der Probleme, die im Bereich Natur- und Umweltschutz zu bewältigen sind, ist dies eine absolute Notwendigkeit. Es muss uns allen daran gelegen sein, die natürlichen Lebensgrundlagen abzusichern. Naturbewusstes Handeln muss ein Eckstein der Politik sein, spürbar, sichtbar und nachhaltig in allen Bereichen.
Was soll geschehen? Was wurde vereinbart? Hier stichwortartig die Schwerpunkte:
Im Bereich Artenvielfalt: Bis zum Jahr 2010 soll die derzeitige Geschwindigkeit des Artensterbens “deutlich reduziert” werden.
Chemikalien: Die negativen Auswirkungen von Chemikalien auf Mensch und Natur sollen bis zum Jahr 2020 weiter minimiert werden.
Fischerei: Die Fischbestände dürfen nicht überfischt werden. Ziel, ist vor allem, dass sich geschädigte Bestände – wo dies auch möglich ist – bis zum Jahr 2015 erholt haben.
Handel und Globalisierung: Umweltschädliche Subventionen sollen – ohne Zeitvorgabe – abgebaut werden. Das betrifft vor allem Steinkohlesubventionen. Keine Extravereinbarung wurde zu den wettbewerbsverzerrenden Subventionen abgeschlossen. Insbesondere die Entwicklungsländer hatten einen deutlichen Abbau von Agrarsubventionen der Industrieländer gefordert. Der Johannesburg- Aktionsplan geht damit nicht über die Konferenz der Welthandelsorganisation (WTO) von Doha von 2001 hinaus, auf der nur vage Zusagen zum Subventionsabbau vereinbart wurden.
In einem weiteren Kapitel des Aktionsplans werden internationale Umweltabkommen den Regeln der Welthandelsorganisation gleichgestellt. Das bedeutet, dass die internationalen Umweltvereinbarungen nicht – wie von vielen Umweltschützern zunächst befürchtet – den Regeln der WTO untergeordnet werden.
In Bezug auf den Kyoto-Protokoll bedeutet dies außerdem: Staaten, die das Klimaschutz-Protokoll von Kyoto bereits ratifiziert haben, appellieren nachdrücklich an die anderen Staaten, dies ebenfalls zu tun. Bislang haben besonders die USA, Australien und Russland das Protokoll nicht ratifiziert.
Auch betreffend die natürlichen Ressourcen wurde eine Vereinbarung definiert: Der Verlust der natürlichen Ressourcen wie Seen und Wälder soll «so bald wie möglich» gestoppt werden.
Verbessert werden sollen auch bestehende Probleme im Bereich Sanitärer Anlagen: So soll der Anteil der Menschen ohne Zugang zu Kanalisation bis zum Jahr 2015 halbiert werden. Ein neuer Passus, der jedenfalls noch nicht in der Millenniums-Deklaration von 2000 vereinbart worden war.
Des Weiteren heisst es, dass bis zum Jahr 2015 soll der Anteil der Menschen ohne sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser – wie bereits in der Millenniums-Erklärung vereinbart – halbiert werden soll.
Zum Thema Energie gab es noch keine Einigung, besonders im Bereich der alternativen Energien.