Der Finanzplatz Luxemburg hat 2000 ein extrem erfolgreiches Jahr hinter sich gebracht und verfügt zugleich über eine klare Strategie für die Zukunft, in der er auf die volle Unterstützung der Regierung bauen kann, so Budgetminister Luc Frieden kürzlich in einer Grundsatzrede in der “Maison du Luxembourg”, dem Sitz der verschiedenen Botschaften und Vertretungen des Großherzogtums in Brüssel. Mit Nachdruck hob Minister Luc Frieden hervor, dass der Finanzplatz auf weit mehr Faktoren als dem Bankgeheimnis beruht.
Erneut unterstrich der Minister jedoch auch, dass Luxemburg bisher einer Aufgabe des Bankgeheimnisses nicht zugestimmt hat Befürwortet wird nach wie vor das von der Regierung vorgeschlagene Koexistenzmodell. Das System des Informationsaustausches zwischen den Finanzbehörden und der direkten Besteuerung von Kapitalerträgen sei jedenfalls bei dem Gipfel der EU-Regierungschefs im portugiesischen Feira im Jahr 2000 keinesfalls aufgegeben worden. Die Einführung eines Informationsaustausches ist dort nur als Ziel festgelegt worden, das aber in Übereinstimmung mit nicht zur Union gehörenden Ländern wie der Schweiz oder auch den USA erreicht werden solle.
Bisher gab es mit diesen Staaten lediglich technische Vorgespräche, so Luc Frieden. Sollten diese Verhandlungen nicht zu einem Erfolg führen, dann wird Luxemburg an dem Koexistenzmodell festhalten, unterstrich der Minister mit aller Deutlichkeit, und hob hervor, dass Luxemburg mit dieser Position keinesfalls allein da steht, da ebenfalls andere EU-Länder wie Österreich ein Bankgeheimnis hätten.
Grundlage für den Finanzplatz ist jedoch weit mehr als das Bankgeheimnis. Vor allem die politische Stabilität des Landes und die über die Regierungsparteien bestehende Unterstützung wurden diesbezüglich genannt. “Vertrauen ist und bleibt einer der wichtigsten Faktoren”, unterstrich Minister Luc Frieden, der hinzufügte, dass sich der Luxemburger Finanzplatz auf eine der modernsten Gesetzgebungen in Europa, zugleich aber auch auf eine extrem strikte Kontrolle stützen kann.