Da erkühnt doch nicht ein Journalist des Luxemburger Wort sich einen Leitartikel der DP-Politik der letzten zwei Jahre zu widmen. Der wackere Journalist mahnt an, dass in der Transportpolitik, der Wirtschaftspolitik und der Außenpolitik eher magere Kost auf der Tagesordnung steht, und dass seit zwei Jahren nicht viel Neues in diesen Bereichen geboten wurde.
An und für sich ist doch ein solcher Artikel ein mehr als normaler Vorgang: Ein gewiefter Journalist kommentiert die politische Aktualität und beschäftigt sich dabei, “une fois n’est pas coutume”, mit der DP.
Seit letzten Samstag fragen wir uns allerdings, ob der Vorgang nicht doch etwas Anormales verbirgt. Schenken wir nämlich den samstäglichen Ausführungen des Journal-Frontmannes Rechnung, so muss man sich schon einige Fragen stellen. In einem seiner schon legendären Gedankensprünge bringt der gute Mann es nämlich fertig den Glesenerschen Leitartikel als Nervosität bei der CSV darzustellen! Wie kommt der gute Mann nur darauf? Ein Leitartikel im LW über die DP als “CSV-interne Kabale” einzustufen. Ein wahrlich starkes Stück! Wer ist denn hier eigentlich nervös? Wovon will der Journal-Leitartikler ablenken? Als etwas anderes als ein Ablenkungsmanöver sind seine Ausführungen nämlich schlicht und einfach nicht nachvollziehbar, ja gar unverständlich.
Wir helfen gerne bei der Ursachenforschung. Will man davon ablenken, dass man in Sachen Zukunftsdiskussion keine inhaltlichen Konzepte vorzulegen hat? Will man vom DP-Spagat in der Drogenpolitik ablenken? Die Jungtürken der DP haben sich ja bekanntlich vor Jahresfrist gegen eine weitere Liberalisierung ausgesprochen, die DP-Fraktion hat sich aber nun dafür ausgesprochen.
Übernehmen Sie, Herr Bettel. Oder hat die Nervosität Sie vielleicht auch schon gepackt? Jean-Louis SCHILTZ CSV-Generalsekretär