Laut der von der EU-Kommission im Jahr 1996 durchgeführten vorsichtigen Schätzungen belaufen sich die Kosten, die europaweit durch Staus, Verschmutzung und Unfälle von Transportmittel jeder Art verursacht werden auf ungefähr 250 Milliarden. Das bedeutet für Luxemburg schätzungsweise 40 Milliarden Franken. Dabei ist der Individualverkehr verantwortlich für rund 12% der im EU-Raum getätigten Gesamt-CO2-Emissionen (Industrie, Transport, private Haushalte).
Trotz Ausbau des Straßenverkehrsnetzes in der Umgebung der Stadt Luxemburg und trotz einer Verbesserung des bestehenden Bus- und Zugangebots, konnte man hierzulande bisher keine bemerkenswerte Verbesserung der Verkehrssituation feststellen. Die Mobilität des Gesamtverkehrs wird sogar zunehmend kleiner, dies durch den enormen Zuwachs des Individualverkehrs.
Die beim Statec eingeholten Informationen sowie die erstellten Prognosen für die Bevölkerungsentwicklung über den Zeitraum 1995-2050, haben bisher einen maximalen Bevölkerungszuwachs bestätigt.
Daher benötigt das Land ein globales Verkehrskonzept, wobei die zu Verfügung stehenden und die noch auszubauenden Transportmittel sinnvoll aufeinander abgestimmt werden müssen. Das alles mit dem Ziel, den öffentlichen Transport im Sinne einer verstärkten Mobilität sowie einer nachhaltigen Entwicklung auszubauen.
Dies bedeutet eine substantielle Verbesserung der Lebensqualität der hierzulande lebenden Menschen.
Von der Verwirklichung eines gelungenen Verkehrskonzepts hängt auch die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Luxemburg ab.
Es ist daher notwendig, in einer Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs und einer soliden Finanzlage, jetzt die Investitionen zu tätigen im Sinne der Verwirklichung, eines für das Land notwendigen zukunftsorientierten und auf lange Zeit ausgerichteten Verkehrskonzepts.
Ich bin davon überzeugt, dass das BTB-Konzept, d.h. die Abstimmung und das Miteinander von Bahn, Tram und Bus, die bessere Alternative für ein performantes öffentliches Transportwesen ist.
Sinn und Zweck der schienengebundenen Transportmittel bestehen darin, zwei voneinander entfernt liegende Punkte A und B zügig, pünktlich und regelmäßig miteinander zu verbinden. Wesentlich hierbei ist – meiner Meinung nach – dass diese Verkehrsmittel über eine eigene Trasse verfügen. Dies ist eine wichtige Grundvoraussetzung zur Verwirklichung eines gelungenen BTB-Verkehrskonzepts.
Dadurch erscheint die Planung der Tramtrasse durch den Stadtkern unrealistisch.
Zwecks einer verbesserten Mobilität benötigen wir sowohl eine Anbindung der Arbeits- und Bildungszentren der Stadt Luxemburg an die Großregion als auch an die benachbarten Grenzregionen.
Ich denke dabei an den in einer ersten Phase zu realisierenden Streckenverlauf Bahnhof-Findel-Kirchberg und in einer zweiten Phase an den Streckenverlauf Kirchberg-Glacis. Dabei bin ich der Meinung, dass die Anbindung der Stadt Luxemburg an den Kirchberg über eine getrennte neue Brücke führen soll. In einer weiteren Etappe, denke ich, könnte man den Kreis schließen durch die Anbindung Glacis-Geessekneppchen.
Die Entscheidung über ein Verkehrskonzept darf nicht mehr hinausgezögert werden. Handeln ist gefordert!
Willy Bourg Abgeordneter