Mit dem Nationalkongress am kommenden Samstag, dem 12. Februar 2000 wird die CSV den statutarisch vorgeschriebenen Erneuerungsprozess fortsetzen. Nach den Legislativ- und Kommunalwahlen wurden auf allen Ebenen, im Bezirk und in den nationalen Gremien der Christlich Sozialen Frauen (CSF) und der Christlich Sozialen Jugend (CSJ), neue Vorstände gewählt. Die Erneuerung tut gut: Neue Leute, neue Ideen und neuer Schwung sind angesagt, wobei wiedergewählte Delegierte für Kontinuität sorgen werden: denn Erfahrungen aus denen wir alle lernen können, sind unbezahlbar!
Das Jahr 1999 stand für die CSV ganz im Zeichen der Wahlen. Mit einem kritischen Blick zurück wurden die Wahlergebnisse von den Kongressdelegierten kommentiert. Wohl hat die CSV den negativen Abwärtstrend vergangener Wahlen stoppen können, bei einer äußerst schwierigen Ausgangslage! Dennoch, so der allgemeine Tenor von einigen Delegierten, sei das erhoffte Wahlziel nur bedingt erreicht worden, denn die positiven Ergebnisse von der mutigen Politik der CSV seien nicht ausreichend kommuniziert worden. Die Erwartungshaltungen seien nicht ganz erfüllt worden, hiess es.
Doch Untergangsstimmung ist nicht angesagt, weder Defaitismus noch Lethargie, weder Jammern noch Nörgeln. Vielmehr präsentieren sich Deputierte, Delegierte und Militanten als motivierte und bewusst agierende Aktivisten, offen, beweglich und neugierig. Die Kongresse belegen dies mit Zahlen. Sowohl im Süden als auch im Zentrum, Norden und Osten kamen jeweils fast 90% der stimmberechtigten Delegierten. Viele Mitglieder bekundeten ihren Willen zum Engagement und – sie arbeiten auch mit! Militante und Deputierte aus Gemeinde und Land nutzen gemeinsam ihre Chancen: Hintergründe werden aufgezeigt, Ergebnisse werden analysiert und interpretiert, Verbesserungen werden entwickelt, Positionen werden fixiert.
Deswegen kann Parteipräsidentin Erna Hennicot-Schoepges guten Gewissens und mit berechtigtem Optimismus von einer spürbaren Aufbruchstimmung sprechen. Auch wenn man sich vor übertriebener Euphorie hütet, bleibt die Tatsache, dass die CSV sich nicht nur als stabiler Organisationskörper darstellt, sondern vor allem eine auf Zukunft gerichtete Bewegung ist.
Mit zum Teil leichten, zum Teil aber auch sehr guten bis ausgezeichneten Wahlergebnissen (z.B. Petingen etc.) beginnend, setzt sich anscheinend der Trend fort: gemeinsam zu neuen Ufern, gemeinsam neue Ziele formulieren, gemeinsam Verantwortung tragen. Gutbesuchte Generalversammlungen, lebendige Diskussionen bei den Kongressen und eine in den letzten Wochen über das übliche Mass hinausgehende ständig steigende Mitgliederzahl, sind der beste Beweis dafür.
Bei all dieser Bewegung kommt dem “C”, also unseren christlich-sozialen Werten, die Rolle des gemeinsamen Fundaments zu: Personalität, Solidarität, Subsidiarität und Gemeinwohl sind eben etwas Bleibendes und Stabilisierendes in unserer Bewegung.
Der kommende Nationalkongress ist also meiner Meinung nach ein Meilenstein. Er wird die Richtung angeben für die gemeinsame Zukunft, die wir alle zusammen bewältigen wollen und wird den dafür notwendigen Erneuerungsschub und Auftrieb bringen müssen. – Unsere Zukunft liegt in der Bewegung …