Schulangebot im Kanton Clerf Für ein Grenzlandlyzeum im nördlichen Dreiländereck!
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass die Zusammenarbeit der verschiedenen Gemeindegremien ihre Früchte trägt – die Nordspitze scheint endlich die Bedeutung zu erlangen, die ihr im sozialen und wirtschaftlichen Bereich zusteht. Insgesamt betrachtet, hat sich die wirtschaftliche Lage dank der regionalen Industriezonen verbessert, und die teilweise Erneuerung und Verbesserung der Straßeninfrastruktur zeigt erste Erfolge – auch auf kultureller Ebene wurden positive Akzente gesetzt.
Die Bevölkerungsentwicklung zeigt einen starken Aufschwung (1981: 9574 Einwohner – 1991: 12244 Einw. Und 2001: 11871 Einw.) In diesem Zusammenhang stimmen die Schülerzahlen der 22 Vorschulen und 78 Primärschulklassen optimistisch, insgesamt besuchen etwa 1273 Schüler die fünf Schulzentren des Kantons (Hosingen, Reuler, Ulflingen, Weiswampach, Wintger).
Im Vergleich zu den Nachbarkantonen muss sich demnach in den nächsten Jahren die Frage eines Lyzeums im Kanton Clerf stellen. Augenblicklich besuchen über rund 1.100 Sekundarschüler unserer Region die verschiedenen Lyzeen des Landes. Es sei bemerkt, dass der Bau des “Lycée du Nord” in Wiltz, mit seinem vielseitigen Schulangebot und seiner kompletten Ausbildung bis in den Oberstufen des Sekundarunterrichts maßgeblich zur Siedlungsentwicklung im Kanton Clerf (und selbstverständlich im Kanton Wiltz) beigetragen hat. Die Abwanderung der Familien mit schulpflichtigen Kindern konnte teilweise gebremst werden und die Wohnbautätigkeit zeigt erfreuliche Zuwachswerte.
Aus- und Weiterbildung in Fremdsprachen und Informatik Aus- und weiterbilden für den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt
Die aktuelle Regionalentwicklung für den Norden setzt auf eine bessere Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden der belgischen Grenzregion. Weshalb also nicht diese Grenzgemeinden in die Planung eines interregionalen Lyzeums einbeziehen? Das neue Sekundarschulangebot müsste besonders diesen spezifischen Bedürfnissen angepasst werden.
Ein echter Schwerpunkt wäre ein gezieltes Klassenangebot im Bereich Fremdsprachen.
Auch im Bereich der modernen Telekommunikation, dem bereits jetzt und auch zukünftig eine immer größere Bedeutung zukommt, müsste eine gezielte Ausbildung gefördert werden. Eine zentrale moderne Sekundarschule würde ebenfalls die außerschulischen Bildungsmöglichkeiten, die bereits punktuell vorhanden sind, verstärkt ausbaufähig machen – besonders die Weiterbildung und Erwachsenenschulung könnte gezielter gefördert werden.
Der Gemeinderat von Ulflingen sprach sich in seiner Sitzung vom 27. Juli 2001 einstimmig für ein Lyzeum im Kanton Clerf und für den Standort Ulflingen aus. Seit 1989 ist Ulflingen eine Zweigstelle des Lycée du Nord in Wiltz. (Durch die Schaffung des Lycée préparatoire wurden die Schulklassen 1995 dem L.N. angegliedert.)
Die zentrale Lage Ulflingens, seine gute Anbindung an das Eisenbahnnetz, sowie an die bestehende Straßeninfrastruktur, das Vorhandensein von geeignetem Bauland erlauben die Planung und den Bau eines “Interregionalen Lyzeums” / “interregionalen Grenzlandlyzeums” unter besten Voraussetzungen. Mit der Verwirklichung dieser Projekte wird dem Wunsch der CSV, das Schulangebot im Kanton Clerf zu verbessern, mehrfach Rechnung getragen. Das ist gut so. Für den Kanton Clerf. Für die Bürger im Nordbezirk.
Lucien Majerus Bürgermeister der Gemeinde Ulflingen