Die CSV-Fraktion empfing Vertreter der Biobauern Luxemburgs
Am 30. Mai 2001 empfing eine Delegation der CSV Vertreter der beiden Biolandbauvereine Luxemburgs. Der “Demeter-Bond Lëtzebuerg” und “Bio-LABEL” wurden durch den Sekretär des “Bio-LABEL” Raymond Aendekerk sowie durch André Schanck vom “Demeter-Bond Lëtzebuerg” vertreten. Für die CSV-Fraktion waren die Abgeordneten Marco Schank und Marie-Josée Meyers- Frank sowie der parlamentarische Mitarbeiter Ralph Kass anwesend.
Die beiden Vertreter zeigten sich erfreut über die in der Anhörung vergangener Woche zur Lebensmittelsicherheit und Agrarpolitik geäußerten Vorschläge einzelner Interessenverbände bezüglich des Biolandbaus in Luxemburg, bemängelten aber auch den Widerstand gegen eine Neuorientierung der gesamten Landwirtschaft. Die Nachfrage ist in Luxemburg sehr gut, jedoch betreiben zur Zeit lediglich 29 Betriebe (0,8%) biologischen Landbau. Infolge der BSE-Krise haben 17 weitere Betriebe mit über 1.000 ha in den letzten Monaten umgestellt, weitere werden sicherlich noch hinzukommen. Das Land hinkt den Entwicklungen der biologischen Landwirtschaft hinterher, dies vor allem mit Blick auf andere EU-Mitgliedstaaten, von denen einige auf einen Anteil von 10% zusteuern (Deutschland 20% !!). Die gesamte Landwirtschaft wird von der Entwicklung Richtung Biolandbau profitieren, jedoch gilt es die Polarisierung zwischen konventioneller Landwirtschaft und Bio-Landwirtschaft zu entkräften.
Die luxemburgischen Bio-Bauern und Bäuerinnen begrüßen die von Premierminister Jean-Claude Juncker in seiner Rede zur Lage der Nation vorgetragenen Maßnahmen zur biologischen Landwirtschaft. Die Hilfestellung des Staates hinsichtlich einer Betriebsumwandlung von konventioneller zur biologischen Landwirtschaft erfolgt mit Hektarprämien. Zusätzlich muss aber die Nachfrage stimuliert werden. So können beispielsweise mehr Biowaren in Großküchen von Schulen und Kantinen zum Einsatz kommen. Die Interessenvertretung erklärte dass der biologische Landbau auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft aufgebaut ist, im Gegensatz zum offenen System der konventionellen Landwirtschaft.
In bezug auf das neue Agrargesetz, plädieren die luxemburgischen Biobauern die biologische Landwirtschaft in Artikel 1 als spezifische Landwirtschaftsform zu verankern, und die Vorteile auf Umwelt, Tiere, die globalen, wirtschaftlichen und nachhaltigen Entwicklungen hervorzuheben. Des weiteren schlagen die Interessenvertreter vor, den Bio-Landbau stärker bei Weiter- und Ausbildung in der Landwirtschaft zu fördern, um die Produktionsverfahren – und Methoden einer ökologischen Landwirtschaftsform zu lernen.
Die CSV-Abgeordneten zeigten Verständnis für die Anliegen der luxemburgischen Bio-Bauern und unterstrichen die Äußerungen von Premierminister Jean-Claude Juncker im Rahmen seiner Rede zur Lage der Nation vom 3. Mai 2001. Sie bekräftigten, dass die luxemburgische Landwirtschaft insgesamt von einem Wachstum des Biolandbaus profitiert, da sie den Weg für eine zukünftige nachhaltige Landwirtschaft in Luxemburg aufzeige. Die CSV-Fraktion werde die Diskussion auf jeden Fall aufrecht erhalten und hinsichtlich des neuen Agrargesetzes die Vorstellungen der beiden Bio-Vereine zur Sprache bringen.
Mitgeteilt von der CSV-Fraktion (31/05/01)