Wesentliche Verbesserung wird erreicht
de Willy Bourg, CSV-Deputéierten, responsabel fir den öffentlichen Transport am Interview
Am vergangenen Dienstag standen im Mittelpunkt einer Interpellation im Parlament Studien, die einen neuen Blick auf die Anforderungen des öffentlichen Transports werfen. Worin bestehen diese Erkenntnisse? Willy Bourg: In der Tat liegen mit der Studie des Ingenieurbüros Basler neue Fakten auf dem Tisch. Sowohl die Analyse der sogenannten Null Plus-Variante wie, anhand einer sozioökonomischen Studie, ihre Gegenüberstellung mit dem Projekt BTB in seiner bekannten Form, beinhalten interessante Aspekte.
Ich spreche aus dem Grund von einer Gegenüberstellung, weil es sich, im Zusammenhang mit dem öffentlichen Transport, um zwei unterschiedliche, jedoch sich ergänzende Konzepte handelt. Es gilt, die Maßnahmen, die unter der Bezeichnung Null Plus-Variante vorgeschlagen werden, möglichst schnell zu realisieren.
Hinsichtlich des “Bus-Tram-Bunn”-Konzepts, das in einer zukünftigen Gesamtlösung Sinn macht, sollte sich nicht auf eine bestimmte Trassenführung fixiert werden. Es gilt, die heutige Verkehrsituation auf der Achse Bahnhof Zentrum sowie die zukünftige Entwicklung an der Peripherie von Luxemburg-Stadt zu berücksichtigen.
Wo bewirkt die Null Plus-Variante Entlastungen? Willy Bourg: Im Zusammenhang mit der Null Plus-Variante sind neue Bushaltestellen geplant, die die Attraktivität dieses öffentlichen Transportmittels erhöhen werden. Der Bahnhofsvorplatz wird komplett neugestaltet. Das Bahnhofsviertel wird durch einen Tunnel wesentlich vom Individualverkehr entlastet werden. Neben neuen Zughaltestellen wird der schienengebundene Personenverkehr durch einen Kapazitätenausbau auf der Nordstrecke wie auf den Strecken im Landessüden gefördert.
Die Anbindung des Flughafens wie des Kirchberg-Viertels an das bestehende Schienennetz, gehört ebenfalls zu diesem Maßnahmenkatalog. Wobei die Anbindung des Kirchbergs besonders interessant ist, weil dort zwar viele neue Arbeitsplätze entstehen, der öffentliche Transport jedoch erst unterdurchschnittlich in Anspruch genommen wird.
Sie haben sich im Parlament, bei der Erörterung der Null Plus-Variante deutlich gegen die Bezeichnung Null Plus ausgesprochen. Weshalb? Willy Bourg: Alle vorgesehenen Maßnahmen werden zu einer wesentlichen Verbesserung gegenüber der heutigen Situation führen. Sie sind der Einstieg in ein Gesamtkonzept “Öffentlicher Transport”. Daher ist es einfach falsch, sie, in den Augen der Öffentlichkeit, durch eine unglückliche Bezeichnung in die Nähe einer Null-Lösung zu rücken.