“Eng konsequent Politik fir den drëtten Alter” “Nach dem großen Erfolg der Regionalversammlungen vom vergangenen Jahr starten wir heute Abend und bis zum 3.
Dezember eine Serie von 19 Regionalversammlungen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen”, so CSV-Generalsekretär Jean-Louis Schiltz anlässlich der ersten Regionalversammlung an die zahlreich erschienenen Gäste und Zuhörer im Ettelbrücker Stadthaus. “Die CSV will eine lebendige Diskussion und ein echter Dialog mit den Menschen vor Ort.” Die neuen Regionalversammlungen behandeln jeweils ein Thema. Insgesamt stehen acht Themen (Drittes Alter, Marie-Josée Jacobs; Euro, Luc Frieden; Wohnungsbau, Fernand Boden; Uni Luxemburg, Erna Hennicot-Schoepges; Luxemburg 2020, Michel Wolter; Landwirtschaft, Fernand Boden; Straßenbau, Erna Hennicot-Schoepges; Weinbau, Fernand Boden) auf dem Programm. Marco Schank, Abgeordneter und Bezirkspräsident der CSV-Norden, begrüßte anschließend die CSV-Nordministerin Marie-Josée Jacobs in Ettelbrück.
“Zu den Menschen geben” Es ist wichtig und immer wieder erklärte Politik der Christlich-Sozialen Volkspartei, zu den Menschen zu gehen. Auch müsse man als Politiker immer von den Bürgern ansprechbar sein. So stehe er den Menschen jeden Samstagmorgen im Gemeindehaus in Eschdorf zur Verfügung, um über eventuelle Probleme zu diskutieren oder Fragen zu beantworten.
Dieses Angebot gelte übrigens nicht nur für die Einwohner seiner Gemeinde.
Familienministerin Marie-Josée Jacobs, die eigentliche Referentin des Abends, sprach dann zum Thema: “Eng konsequent Politik fir den drëtten Alter”. Für die Nordministerin ist das Alter zunächst eine Frage der Definition.
“Schließlich ist man immer so alt, wie man sich fühlt”, so Marie-Josée Jacobs. Objektiv könne man aber feststellen, dass wir in einer Gesellschaft leben, die immer älter wird. Lag das Durchschnittsalter vor 100 Jahren z.B. nur bei 45 Jahren, so werden heute die Männer durchschnittlich 79 und die Frauen im Durchschnitt 83 Jahre alt. Da es dazu noch einen Rückgang der Geburten gibt, könne man immer mehr von einer so genannten “grauen Gesellschaft” sprechen. Für die Politik bedeute dies eine große Herausforderung. Ganz besonders für die CSV, die als echte Volkspartei Politik für alle Menschen, also auch für das dritte, vierte, ja sogar fünfte Alter betreiben wolle.
Facettenreiches Thema Dass das Thema sehr facettenreich ist, bewies Marie-Josée Jacobs mit einer umfassenden Bestandsaufnahme des Politikfeldes. Ihre Analyse beinhaltete das Problem der Pensionen und Renten, die zunehmende Singularisierung und der Autoritätsverlust der alten Menschen, die neue Wissenschaft der Gerontologie, das Weiterbildungsangebot sowie die zahlreichen Aktivitäten, die speziell für ältere Menschen angeboten werden. Auch wenn die meisten Menschen heute erst sehr spät zu einem Pflegefall werden, so komme doch immer ein Moment, ab dem die alten Menschen und ihre Familien die besondere Solidarität der Gesellschaft benötigten. zurzeit gebe es in Luxemburg rund 10 000 Pflegefälle.
Auch hier habe man große Fortschritte durch eine konsequente Politik für die alten und kranken Menschen erzielt.
So werde das Angebot an “Foyers” immer vielfältiger. Auch sei es sehr wichtig, dass die Menschen so lange wie möglich zu Hause bleiben können. Was das Thema der verfügbaren Pflegebetten angehe, so stehe man eigentlich im internationalen Vergleich sehr gut da. Trotzdem sei es wichtig, dass alle pflegebedürftigen Menschen schnellstmöglich untergebracht werden. Deshalb sei man auch dabei, noch zusätzliche 750 zu den 4 200 bestehenden Betten zu schaffen. Nicht vergessen dürfe man aber dabei, dass man pro Bett immerhin mehr als acht Mio. F rechnen muss. Vieles sei also in Bewegung in der Politik für das dritte Alter. Und das sei auch gut so. Denn schließlich reiche es nicht nur dein Leben Jahre zu geben, sondern man müsse auch den Jahren Leben geben.
“Alte Menschen können sich auf CSV verlassen” Dafür stehe die CSV, auf die die alten Menschen von heute und von morgen sich verlassen könnten, so Marie-Josée Jacobs. In der anschließenden Diskussion stand dann das Thema Pflegeversicherung im Mittelpunkt. Insgesamt sei die Pflegeversicherung ein großer Erfolg, so Marie-Josée Jacobs. Nicht zuletzt auch, weil sie sozial gerecht sei. Abschließend bedankte sich Jean-Paul Schaaf, Präsident der Ettelbrücker CSV-Sektion, bei Marie-Josée Jacobs und lud die anwesenden Gäste und Zuhörer zum Ehrenwein ein. (aus Luxemburger Wort / ari)