CSV kritisiert Umgang der Regierung mit Covid-19-Todesfällen in Senioreneinrichtungen
„Innerhalb von drei Wochen sind in drei Senioreneinrichtungen insgesamt 40 Bewohner an oder mit dem Covid-19-Virus gestorben. 22 davon alleine im Seniorenheim ,Um Lauterbuer‘ in Niederkorn. Und diese Zahlen hat die Regierung der Öffentlichkeit vorenthalten.“ Bei der Pressekonferenz der CSV-Fraktion zur Covid-19-Lage in Senioreneinrichtungen ging der Süd-Abgeordnete Michel Wolter mit der Informationspolitik der zuständigen Familienministerin hart ins Gericht. „Die Wahrheit kam erst auf Druck von Bürgermeistern und Journalisten ans Licht.“
Die CSV-Fraktion wirft Familienministerin Corinne Cahen das Vertuschen von Fakten und die bewusste Irreführung der Öffentlichkeit vor. „Es geht hier um nicht mehr und nicht weniger als um eine willentliche und wissentliche Desinformationspolitik“, so Michel Wolter weiter.
Im Interesse der Lebensqualität und des Wohlergehens der älteren Mitbürger in Seniorenstrukturen richtet die CSV-Fraktion folgende Forderungen an die Regierung:
- Das sofortige Einrichten eines „Cordon sanitaire prioritaire“ in den Senioreneinrichtungen nach Art der Krankenhäuser.
- Das Erarbeiten einer nationalen Strategie für Seniorenheime basierend auf verbindlichen Regeln – statt nicht verbindlicher Rundschreiben (lettres circulaires).
- Das Einführen einer „Green Card“ für ALLE Angestellten des Seniorenbereichs, basierend auf drei möglichen Nachweisen: Impfung, negativer Test oder Antikörper.
- Das umgehende Zurverfügungstellen von Schnell-Tests für ALLE Mitarbeiter von Senioreneinrichtungen durch die Regierung sowie auch für Familienangehörige von Bewohnern, die ihnen einen Besuch abstatten.
- Die unverzügliche Bereitstellung von Schutzmaterial für alle Senioreneinrichtungen durch die Regierung.
- Die Aufarbeitung der Covid-19-Todesfälle in Form einer unabhängigen Studie in zwei Teilen: die Erforschung der Pathologien der Todesopfer und die Analyse der Prozeduren im Umgang mit Covid-19-Patienten in den jeweiligen Häusern.
CSV-Fraktionspräsidentin Martine Hansen erinnerte in diesem Zusammenhang an die am 14. Oktober 2020 im Parlament eingereichte Motion, die von den Mehrheitsparteien mit 31 Stimmen abgewiesen worden war: „Die CSV hatte bereits vor mehr als fünf Monaten nachdrücklich auf die Notwendigkeit eines nationalen Aktionsplans zum Schutz und zum Wohlergehen der vulnerablen Mitbürger hingewiesen. Diese Forderung ist angesichts der rezenten Entwicklungen in Senioreneinrichtungen akuter und aktueller denn je. Es gilt, diese Menschen bestmöglich vor dem Virus zu schützen und ihnen gleichzeitig ein Leben in kompletter Isolation zu ersparen.“
(mitgeteilt von der CSV-Fraktion, 25. März 2021)
E Video vun der Pressekonferenz fann dir ënnert folgendem Link :