Politische Umfragen sind Momentaufnahmen. Sie sagen demnach was aus über die aktuelle Stimmung im Land und über das, was die Wähler Anfang 2016 von politischen Akteuren halten. Das macht die Regierungsparteien nervös. Vor allem die DP, die seit Bekanntwerden der jüngsten Tageblatt- Umfrage die Flucht nach vorne antritt und auf das Prinzip Hoffnung setzt.
Die Politik sei gut, nur werde man nicht richtig verstanden, so argumentieren die Spitzen der Liberalen. Schuld an der Misere sind demnach die Wähler. So kann man es auch sehen und wie Parteichefin Corinne Cahen meint, „seinen eigenen Weg“ weitergehen. Dieser könnte immer steiniger werden.
Zum Thema Weg: Wohin dieser bei der LSAP führen soll, ist ungewiss. Stärker nach links, weiter in die wirtschaftsliberale Mitte? Für die letztgenannte Richtung steht Vizepremier Schneider, dessen Kurs, laut Umfragen, immer mehr echte Linke ablehnen und von der Arbeiterpartei ein klares soziales Profil verlangen.
Kein Wunder, dass bei all den Problemen und Richtungswirren von Rot und Blau sich ausgerechnet die Grünen als „konzentrierter und unaufgeregter“ Part der Koalition darstellen können. Wer hätte das gedacht. Und ob das bei der Steuerreform so bleiben wird?