Im Rahmen des CSV-Nachwuchsförderprogramms hatten die jungen Teilnehmer, gemeinsam mit CSV-Vizepräsidentin Martine Hansen und Generalsekretär Laurent Zeimet, die Gelegenheit einen überaus interessanten Austausch mit Schwester Karoline Mayer über das politische Engagement aus christlich-sozialer Überzeugung zu führen. „Wäre ich nicht Ordensschwester geworden, um den Allerärmsten in der Welt beizustehen, dann hätte ich mich mit großer Wahrscheinlichkeit in der aktiven Politik engagiert“, so Karoline Mayer, die seit den sechziger Jahren als Schwester und Entwicklungshelferin im Chile aktiv ist.
Heute fragen sich viele Menschen, insbesondere Jugendliche, ob das christlich-soziale Gedankengut immer noch zeitgemäß ist. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrer bodenständigen Art und Weise, lebt Karoline Mayer jedoch vor, was es heißt, den Menschen in den Mittelpunkt aller Überlegungen zu stellen. Ganz konkret setzt sie sich seit Jahrzehnten für die ärmsten Menschen in Santiagos Slums ein. Sie versucht dabei nicht nur das Überleben zu sichern, sondern unterstützt ihre Bemühungen ein erfülltes Leben in Würde zu führen. Während der Pinochet-Diktatur engagierte sie sich aktiv im Widerstand – setzte sich aber, wie sie betonte, dafür ein, dass dieser gewaltlos von statten gehen sollte. In den letzten zwei Jahrzehnten unterstützte sie dann die Anstrengungen, um die Demokratie in Chile wieder herzustellen und die Zügellosigkeit des von Pinochet eingeführten neo-liberalen Wirtschaftssystems einzudämmen.