Im Rahmen der Orientierungsdebatte über das Wohlbefinden am Arbeitsplatz („Bien-être au Travail“) und denkbare Verbesserungen nahm der Abgeordnete Robert Weber für die CSV-Fraktion Stellung und kommentierte mögliche Ursachen, Lösungen und notwendige Anpassungen der augenblicklichen Gesetzgebung. In seiner Intervention zeigte sich der CSV-Abgeordnete über die Entwicklung der immer stärker sichtbaren Phänomene Burn-out und Mobbing besorgt. Erscheinungen, die EU-weit und auch in Luxemburg für immer mehr Krankmeldungen sorgen, und nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Wirtschaft und die Sozialsysteme stark belasten.
Hohe direkte Folgekosten
„Wir reden viel über die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und die Lohnnebenkosten der der Betriebe, über Kosten- und Leistungssteigerungen oder über Bruttoinlandsprodukt. Jedoch diskutieren wir kaum über jene Probleme, die den Menschen direkt am Arbeitsplatz betreffen. Probleme individueller Natur des Betroffenen sicherlich, doch oft auch verbunden mit vielen wirtschaftlichen, finanziellen und sozialen Konsequenzen für den Einzelnen und die Gesellschaft.“, so ein besorgter Robert Weber vor dem Plenum. Europäischen Statistiken zufolge beläuft sich der Kostenpunkt auf rund 4% des PIB, die durch Stress auf der Arbeit als direkte Folgekosten zu generieren seien.
In seinen Ausführungen hob der CSV-Sozialpolitiker auch das Schicksal arbeitsloser Menschen hervor und stellte fest, dass die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust, wirtschaftliche Hindernisse, zunehmender Leistungsdruck, häufige strukturelle Veränderungen in den Unternehmen, prekäre Beschäftigungsverhältnisse oder eben die steigende Arbeitslosigkeit, oft auch eine Ursache für Stress und Anspannungen sein können. In diesem Zusammenhang fand er anerkennende Worte für die Leistungen und Arbeiten jener Vereinigung, wie die „mobbing asbl“, die sich um die persönlichen Schicksale von Menschen, die unter Stress oder Mobbing leiden, bemühen.
Robert Weber sprach sich für eine Verschärfung der Gesetzgebung aus und forderte mehr Schutz für Arbeitnehmer sowie mehr Mitbestimmung in den Unternehmen. Auch wenn die Politik die Probleme über das Wohlbefinden am Arbeitsplatz nur bedingt lösen kann, so hat die Politik jedoch die Aufgabe, dieses Problem mehr denn je zu thematisieren, die Sozialpartner zu sensibilisieren und entsprechende Gesetzeslücken zu füllen.
Gesetz über Mobbing?
An erster Stelle sieht der CSV-Politiker das seit drei Jahren überfällige Gesetz über Mobbing und die Thematisierung der bereits im Jahre 2004 von den europäischen Sozialpartnern unterschriebenen Rahmenvereinbarung zu arbeitsbedingten Stress. Des Weiteren wünscht Robert Weber – vor allem auch in Zeiten der Globalisierung und angesichts der aktuellen Krisensituationen – im Arbeitsrecht ein Mehr an schützenden Elementen für die Beschäftigten, dies verbunden mit einer Reform des aktuellen Mitbestimmungsrechtes.
„Eine neutrale Reform auf der Ausschussebene wie auch im gemischten Beirat und besonders in den Verwaltungsräten drängt sich auf, nein sie ist längsten überfällig“, so Robert Weber, der die Mitbestimmung im Betrieb als unerlässlichen Faktor für verbesserte Arbeitsbedingungen wertet und als unumgänglichen Schutz vor neoliberalen Strategien und Tendenzen.