Politesch Erausfuerderunge fir dat neit Schouljoer an doriwwer eraus

Das neue Schuljahr hat bereits begonnen, somit auch der Alltag für die Schüler, Studenten, Lehrer und Professoren. Gleiches gilt für die Politik, die sich nicht nur in bildungspolitischen Fragen neuen Herausforderungen stellen muss. Schulpolitik prägt in den kommenden Wochen die parlamentarische Arbeit: So wird zum Jahresende eine Bilanz über die Grundschule vorgelegt, wo es gilt konkrete Schlussfolgerungen zu ziehen und gegebenenfalls verschiedene Änderungen in die Wege zu leiten.

Eine zweite wesentliche Aufmerksamkeit gilt dem Gesetzesprojekt zur „Lycéesreform“. Auch sind hier alle Schulpartner zur Stellungnahme aufgerufen und es gilt, Probleme resolut anzupacken und zu klären, damit unsere Schüler und Studenten optimale Zukunftsperspektiven haben.

Nei Konzepter. Kloer Kompetenzen

Neben diesen Schwerpunkten prägen auch andere Herausforderungen und Aufgaben die bildungspolitische Diskussion inner- und außerhalb der CSV. Besonders die Problematik der Integration von Schülern mit Migrationshintergrund liegt uns am Herzen. Die Einschulung von so genannten Erstankömmlingen („Primo-arrivants“), das heißt schulpflichtige Kinder, die in unser Land kommen und keine der offiziellen Amtssprachen verstehen geschweige denn beherrschen, steht hier an erster Stelle.

Diese Kinder, jedoch auch viele, die hier geboren wurden, und Luxemburgisch nicht als Muttersprache haben, kennen oft Probleme in unserem Schulsystem, die letzten Endes zum schulischen Misserfolg führen können. Es wäre vermessen in diesen Fällen von einer gelungenen Integration zu sprechen. Mehr denn je gilt es hier die richtigen Fragen zu stellen und neue Konzepte auszuarbeiten. Ja, es gilt Tabus zu brechen und angemessene Lösungen zu finden.

Die Herausforderung besteht darin allen Kindern Chancen auf Integration zu bieten und sie auf das höchstmögliche schulische Niveau zu bringen. Nicht nur in Zeiten wirtschaftlicher Krisen gilt es in die Jugend ergo in die Schule und somit ins Kapital der Zukunft zu investieren.

Es steht für uns außer Frage, dass die öffentliche Schule schwachen wie auch starken Schüler jedwede Möglichkeit zur optimalen Weiterentwicklung bietet, damit jeder seinen Kompetenzen und Talenten entsprechend gefördert und gefordert wird. Deshalb begrüßen, dass mit der „Classe préparatoire aux grandes écoles françaises“ nunmehr eine von uns geforderte Idee zur Realität wird. Der Leistungsgedanke darf auch in einem modernen, auf Kompetenzen aufgebauten Schulsystem nie zu kurz kommen.

Kee vergiessen.

Wenn wir von Integration reden, dann darf ein Aspekt nicht fehlen, nämlich die Sorge um Kinder mit Behinderungen, Lernschwierigkeiten oder Verhaltensauffälligkeiten. Zwar wurde 2009 ein neues Gesetz betreffend die Grundschule votiert und umgesetzt, die „Education différenciée“jedoch orientiert sich an einem eigenen Gesetz von 1973. Wir sehen in diesem Punkt eine weitere wichtige oberste Priorität zum Handeln. Dieses Gesetz muss analysiert und den heutigen Gegebenheiten angepasst werden. In diesem Sinne begrüßen wir, dass im November auf der „Itzeger Stee“ eine Struktur für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten ihre Türen öffnet.

D’Iddee vum Schouldirektor

Ein weiterer Punkt, der in unseren Augen unter die Lupe genommen werden muss, betrifft das Gesetzesprojet6390 über die Grundschule. Dieses beinhaltet viele knifflige, verzwickte noch ungeklärte Punkte, die im Detail zu besprechen sind. Zwei Beispiele: die Umstrukturierung des Schulinspektorats und die Schaffung der 16 so genannten „Directions régionales“, die jeweils rund 350 Lehrkräfte und 2800 Schüler begleiten sollen. In diesem Kontext sei daran erinnert, dass die CSV immer noch die Idee eines Schuldirektors in der Grundschule promoviert, um nicht zu sagen verlangt. Uns erscheint es mehr denn je notwendig, dass sowohl Schüler wie auch Lehrer und Lehrerinnen sowie Eltern auf einen Ansprechpartner zurückgreifen können, der verfügbar ist, der vor Ort präsent ist und der seine Schule mit allen Facetten kennt.

Ein nicht unwichtiger Punkt in diesem Gesetzesprojekt betrifft den Schwimmunterricht und die Bademeister. Sie sollen in Zukunft nur noch für die Sicherheit im Schwimmbad verantwortlich zeichnen. Der Schwimmunterricht soll exklusiv dem Lehrpersonal vorbehalten sein. Die Frage stellt sich allerdings, ob jeder Lehrer dieser doch nicht ganz einfachen Aufgabe auch gerecht werden kann und ob im Endeffekt nicht die Kinder und der Sport die Leidtragenden sind…!

Wir müssen alles tun, damit alle Schüler in ihrer persönlichen und intellektuellen Weiterbildung vorankommen. In diesem Sinne wünsche ich den Schülern und den Lehrkräften viel Erfolg fürs Schuljahr 2012/2013!