Westafrika wird überflutet mit dem Elektroschrott, der sowohl aus dem Inlandsverbrauch als auch aus den reichen Industrie- und Schwellenländern stammt. Es handelt sich um Rechner, Bildschirme, Handys sowie um Haushaltsgeräte von unterschiedlicher Art. Die jährlich anfallende Menge an Elektroschrott wird auf 50 Millionen Tonnen geschätzt und davon werden etwa zwei Drittel in die Drittweltländer exportiert, der größte Teil dieses Exports wird als „noch funktionsfähig“ deklariert. Laut den Aussagen der Vereinten Nationen entsorgen die reichen Länder ihren Elektroschrott auf diesem unfairen Weg, weil für sie die Kosten des Recycling d.h. der Wiederverwertung zu hoch sind.
Der Elektromüll beeinträchtigt die Gesundheit von Tausenden Menschen
Westafrika wird überflutet mit dem Elektroschrott, der sowohl aus dem Inlandsverbrauch als auch aus den reichen Industrie- und Schwellenländern stammt. Es handelt sich um Rechner, Bildschirme, Handys sowie um Haushaltsgeräte von unterschiedlicher Art. Die jährlich anfallende Menge an Elektroschrott wird auf 50 Millionen Tonnen geschätzt und davon werden etwa zwei Drittel in die Drittweltländer exportiert, der größte Teil dieses Exports wird als „noch funktionsfähig“ deklariert. Laut den Aussagen der Vereinten Nationen entsorgen die reichen Länder ihren Elektroschrott auf diesem unfairen Weg, weil für sie die Kosten des Recycling d.h. der Wiederverwertung zu hoch sind. Die Europäische Union mischt in diesem Trauerspiel auch mit, obschon eindeutige EU-Richtlinien das Recycling befürworten. Informationshalber sei vermerkt, dass jährlich 320 Tonnen Gold und 7500 Tonnen Silber für die Herstellung von neuen Elektronikgeräten verarbeitet werden. Neben diesen Edelmetallen werden neben Kupfer, Palladium, Niob und Indium noch weitere Seltene Erden eingebaut, die oft unter untragbaren menschlichen Bedingungen aus der Erde herausgeholt werden.
Laut der von der Universität der Vereinten Nationen erstellten Studie und die rezent in Accra, der Hauptstadt Ghanas, vorgestellt wurde, werden Edelmetalle im Wert von 17 Milliarden € in den neu hergestellten Geräten eingesetzt. Durch ein ineffizientes Recycling in den reichen Ländern und den Mangel eines verbindlichen Managements auf der Weltebene werden derzeit nur 15 Prozent der verwendeten Edelmetalle per Recycling in den Wirtschaftskreislauf zurück gebracht – eine hohe Verschwendung von finanziellen Mittel liegt vor. Durch das effiziente Recycling in den Industrie- und Schwellenländern würden ganze Schiffsladungen von falsch deklarierten Waren nicht nach Westafrika u.a. Ghana, Benin und Nigeria exportiert und die durch eine falsche Entsorgung hervorgerufenen hohen Umweltbelastungen vermindert werden
Die in Accra vorgestellte Studie berichtet des Weiteren, dass Elektro- und Elektronikgeräte gefährliche Schwermetalle u.a. Quecksilber, Brom und Blei enthalten. Bei der nicht sachgemäßen Entsorgung werden krebserregende Stoffe freigesetzt, vor allem beim Verbrennen von Kabeln, um an das Kupfer zu gelangen. Zusätzlich wird Dioxin in die Atmosphäre eingebracht, welcher sich im menschlichen Körper einlagert und den Organismus beeinträchtigt, weitere Folgen sind die Hautkrankheiten.Die Lebensressourcen Boden und Wasser werden kontaminiert und die Nahrungsmittelkette weist katastrophale Mängel auf. Laut den Messungen der Universität liegt die Schadstoffbelastung in Luft und Boden um das 50-fache der zulässigen Grenzwerte. Man hat in Ghana festgestellt, dass etwa 85 Prozent der importierten Elektro- und Elektronikgeräte aus der Europäischen Union, weitere 4 Prozent aus Asien und 8 Prozent aus Nordamerika stammen.
Die Studie belegt die Gefahren, welchen die Kinder ausgesetzt sind. Sie arbeiten von Kindesbeinen in diesen Schrottbergen, um mit ihrem geringen Verdienst die Familien zu unterstützen. Die gesundheitlichen Folgen dieser Arbeit sind gravierend sein, leiden doch viele Jugendliche unter Kopfschmerzen, Juckreiz, Schwindel und fleckiger Haut. Die Langzeitfolgen sind noch schlimmer, die Dämpfe lassen das Gehirn der Jugendlichen schrumpfen und schädigen die Nerven und die Nieren. Und der Hungerlohn für diese entwürdigende Arbeit: Ein paar Cent für den Aluminiumrahmen eines Monitors und etwa 50 Cent für das heraus gebrannte Kupferkabel. Die recyclierten Metalle werden anschließend an die Großhändler geliefert, welche sie zurück in die Industrieländer exportieren.
Das Recycling von Elektroschrott stellt einen hohen Kostenfaktor für die reichen Länder dar, deshalb wird sogar das teure Coltan nicht wiedergewonnen. Das "urban mining" – die Gewinnung von Rohstoffen aus dem Recycling, lohnt sich wirtschaftlich nicht, die Mengen sind zu gering. Man möge jedoch bedenken: Um 1 g Gold zu gewinnen, wird etwa 1 Tonne Erz bewegt, die gleiche Menge befindet sich jedoch in etwa 100 Mobiltelephonen.
Die Europäische sollte als Vorbild der nachhaltigen Entwicklung in Sachen Wiederverwertung von Stoffen aus dem Elektroschrott wirken. Sie muss ihr Wissen und ihre Technologien einsetzen, damit der Export auf praktisch Null zurückgeführt wird und die Lebensbedingungen der Menschen in den ärmeren Ländern erhöht werden, dies nach der Losung: „Es gibt andere Wege um Arbeitsplätze in den Drittweltländern zu schaffen.“