RIO +20 CSV-Abgeordneter Fernand Boden: „RIO + 20 muss e kloërt Signal setzen“

Im Juni 1992 hat in Rio eine Konferenz über Umwelt und Entwicklung stattgefunden. Diese Konferenz, auch Erdgipfel oder Riokonferenz genannt, gilt allgemein als Meilenstein für die Integration von Umwelt- und Entwicklungsbestrebungen. Sie gab der Welt die Vision einer nachhaltigen Zukunft und setzte wichtige multilaterale Instrumentarien ein zur Umsetzung dieser Vision, wie u.a. die Agenda 21, die Klimakaderkonvention sowie die Konventionen über die Biodiversität und den Kampf gegen Diversifizierung.

Im Juni 1992 hat in Rio eine Konferenz über Umwelt und Entwicklung stattgefunden. Diese Konferenz, auch Erdgipfel oder Riokonferenz genannt, gilt allgemein als Meilenstein für die Integration von Umwelt- und Entwicklungsbestrebungen. Sie gab der Welt die Vision einer nachhaltigen Zukunft und setzte wichtige multilaterale Instrumentarien ein zur Umsetzung dieser Vision, wie u.a. die Agenda 21, die Klimakaderkonvention sowie die Konventionen über die Biodiversität und den Kampf gegen Diversifizierung.

Nunmehr zwanzig Jahre später organisiert die UNO abermals eine Konferenz in Rio, dies unter dem Motto „RIO + 20“. Hier wird sich die Weltgemeinschaft vom 20. bis 22. Juni 2012 erneut treffen, um darüber zu beraten, welche Zukunft wir wollen und wie der Weg dahin führen soll. Ziel ist die Erneuerung des politischen Engagements für eine Nachhaltige Entwicklung, wobei zwei Hauptthemen den Fokus bilden: Die Entwicklung einer Grünen Wirtschaft im Kontext der Nachhaltigen Entwicklung und der Armutsreduktion sowie die Stärkung des institutionellen Rahmens für die nachhaltige Entwicklung.

Das Bekenntnis zu einer „Grünen Wirtschaft“, in der sozial gerechtes und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften im Vordergrund stehen, der Ausbau des UN-Umweltprogramms UNEP zu einer Weltorganisation für Umwelt, ein effizienter Nachhaltigkeitsrat sowie weltweit gültige und messbare Nachhaltigkeitsziele sind der Maßstab zukünftigen Handelns.

Sonder Zweifel ist seit Rio 1992 vieles unternommen und verbessert worden. Doch auch die Welt hat sich stark verändert und muss sich heute neuen Herausforderungen stellen. Einige wichtige Daten und Zahlen verdeutlichen auf beeindruckende Art und Weise die dringende Notwendigkeit umzudenken und resolut zu handeln:

  • derzeit leben fast sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Bis 2050 sind es deren neun Milliarden.
  • einer von fünf Menschen muss mit weniger als einem Euro 1 pro Tag über die Runden kommen.
  • 1,5 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Strom und 880 Millionen verfügen nicht über gesundes Trinkwasser.
  • und am Allerschlimmsten: eine Milliarde Menschen leidet an Hunger.
  • die Treibhausgasemissionen steigen weiter und der Klimawandel schreitet voran.
  • bis 2030 wird die Nachfrage an Lebensmitteln weltweit um 50% ansteigen, jene an Wasser um 30% und der Energiebedarf wird um 45% steigen.

Wenn wir also unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Welt hinterlassen wollen, dann müssen wir die Armut und die Umweltzerstörung in den Griff bekommen. Nichts verändern und so weiterleben wie bisher, können und dürfen wir nicht. Die Zukunft gestalten und nicht nur verwalten, lautet unsere Devise. Die Konferenz RIO+20 muss ein deutliches Signal setzen, dass die Zeiten ausreichender und billiger Ressourcen vorbei sind, und dass kein Weg vorbei führt an sparsamem und fairem Umgang mit unseren begrenzten natürlichen Ressourcen.

Absichtserklärungen reichen jedoch nicht aus! Es müssen ehrgeizige Ziele für die nachhaltige Entwicklung in einer Reihe wichtiger Bereiche festgeschrieben werden. Auch muss durch zielstrebige Aktionsprogramme dafür gesorgt werden, dass alle Menschen genügend zu Essen, den Zugang zu gesundem Wasser und zu sauberer Energie haben.

Der Gipfel „Rio +20“ soll ein bedeutender Neustart in Sachen Nachhaltigkeit sein und wir hoffen, dass trotz Finanzkrise und schwierigen Voraussetzungen neue und wichtige Akzente gesetzt werden können. Wir wissen, dass Handeln zur Pflicht wird. Damit die notwendigen Schritte unternommen und unentbehrlichen Veränderungen eingeleitet werden können, ist es wichtig, dass Europa und somit auch Luxemburg Flagge zeigen und mit gutem Beispiel vorangehen. Es gilt dort, wo die Not am größten ist, resolut die Probleme anzupacken.

Luxemburg tut dies in manchen Bereichen. So zählt Luxemburg laut OECD-Entwicklungsausschuss zu jenen Ländern, die das Ziel – 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für Entwicklungshilfe auszugeben – mehr als erreicht haben. Mit 1,0% gehört unser Land mit Dänemark (0,83 Prozent), den Niederlanden (0,8 Prozent) und Belgien (0,7 Prozent) zu den Spitzenreitern.

Die CSV wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass Luxemburg diesen eingeschlagenen Weg fortführt.

(Im Rahmen einer freien Radiotribüne und anlässlich der parlamentarischen Debatte zu Rio+20 intervenierte Fernand Boden zu diesem umweltpolitischen Themen, die integralen Reden sind unter csv.lu publiziert.)