Vom Ende einer Ära

Vor einiger Zeit zogen die Liberalen mit einem roten Rucksack über Land. Als neues Gimmick dient nun ein Pappkarton. „Do ass méi dran, eisen Zukunftspak“ steht da drauf. Was sich in der Kiste befindet, wird nicht verraten

Die Liberalen haben also eine Verpackung, aber noch keinen Inhalt. Diese Feststellung ist so neu nicht. Vielleicht ist das mit dem Karton wie in der Erzählung „Le Petit Prince“. Der kleine Prinz wollte ein Schaf gemalt haben und bekam eine Kiste. Er musste sich nur vorstellen, dass sich in der Kiste ein Schaf verbarg. Wir müssen uns also nur vorstellen, was sich so alles an tollen Sachen im Pappkarton der DP verstecken könnte. Zum Beispiel ein neuer Thorn!


„Die Ära Juncker geht zu Ende“, verkündete Noch-DP-Präsident Claude Meisch auf dem Kongress der Liberalen. So viel Galgenhumor hätten wir dem Noch-Oppositionsführer gar nicht zugetraut. Wenn sich nämlich eine Ära zu Ende neigt, dann wohl die Ära Meisch. Auf dem DP-Parteitag 2013 schreibt sich das letzte Kapitel der Chronik seines angekündigten Rücktritts. Glaubt man den Umfragen, wird Claude Meisch neben dem neuen Hauptstadt-Bürgermeister ohnehin kaum wahrgenommen. Meisch hat seine Schuldigkeit getan und muss den Platz räumen. Dabei hat Bettel bereits mitgeteilt, dass er für ein Regierungsamt nicht zur Verfügung steht.

Voreilige Zeitgenossen wollen in Xavier Bettel bereits einen neuen Thorn erkennen. Ähnlich voreilige Zeitgenossen hatten auch in Claude Meisch einen neuen Thorn vermutet. Ein neuer Thorn geht, Juncker bleibt.

Laurent Zeimet, CSV Generalsekretär