Es macht keinen Sinn, die Situation zu beschönigen. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Nach den provisorischen Angaben des Konjunkturkomitees waren Ende Dezember 2011 über 16.000 Menschen ohne Beschäftigung. Wir sind auf dem Weg in die Massenarbeitslosigkeit und es ist höchste Zeit, dass uns die Trendwende gelingt.
Gefordert sind alle, Patronat, Gewerkschaften, Politik und Zivilgesellschaft. Der Riss, der sich anlässlich der Tripartite über die Frage der Indexmodulierung im luxemburgischen Sozialmodell aufgetan hat, muss angesichts der wachsenden Arbeitslosigkeit wieder überwunden werden. Besonders die Sozialpartner sind gefordert über ihren Schatten zu springen und sich zusammenzuraufen.
Gebraucht wird ein Pakt für Beschäftigung, der neue Pisten offenlegt, um Menschen, die in Luxemburg wohnen und keine Arbeit finden, in ein Beschäftigungsverhältnis zu bringen, ein Pakt für Beschäftigung, der prüft, inwiefern die bestehenden Pisten zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ihrer Zielsetzung gerecht werden. Kommt der Pakt zu Schlussfolgerungen, dürfen diese nicht zerredet werden, sondern müssen sie prioritär und ohne Verzug umgesetzt werden.
Es geht um viel. Es geht darum, dass unser Sozialmodell nicht an einer anhaltenden Massenarbeitslosigkeit zerbricht. Es geht darum, gemeinsam eine Beschäftigungspolitik zu gestalten, in der sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber wiedererkennen und gemeinsam an einem Strang ziehen.
Das Ziel muss Vollbeschäftigung sein, in einem Umfeld das sichere Jobs bei fairer Entlohnung bereithält und den Betrieben verlässliche und kompetitive Rahmenbedingungen bietet.
Vollbeschäftigung muss das gemeinsame Ziel sein. Aber es wäre gut, wenn besonders der Arbeitsminister ein klares Bekenntnis zur Vollbeschäftigung ablegen und damit auch den Eindruck beseitigen würde, sich nur mit der Verwaltung der Arbeitslosigkeit zu begnügen.
Marc Spautz
CSV Generalsekretär