Parteipräsident Michel Wolter schreibt im CSV-Profil
Die Welt, in der wir leben, verändert sich. Das ist nicht neu, es geschieht nur etwas schneller als noch vor 20 Jahren. Natürlich darf man sich fragen, ob dieser Wandel gut oder schlecht ist. Doch sollte man sich stattdessen nicht eher überlegen, wie diese Situation als Chance zu nutzen ist? Veränderung im Großen verlangt nach Veränderung im Kleinen. Nach Offenheit und nicht unbedingt nach Widerstand.
Wie kann, wie soll, oder wie muss man sich den veränderten Gegebenheiten anpassen? Wie sehen die nötigen Weichenstellungen aus? Das gilt ganz besonders auch im Schulwesen. Schule muss in steter Entwicklung sein und bleiben. Ohne Entwicklung wird die Schule zurückfallen und den Ansprüchen von morgen immer weniger gerecht werden.
Ein Problem der Schule ist nämlich, dass das, was heute gelernt wird, morgen nicht mehr unbedingt den gleichen Stellenwert haben wird. Es geht also vorrangig darum, Kompetenzen zu vermitteln, die Bestand haben und den Schülern erlauben, sich den veränderten Gegebenheiten anzupassen. Lernen lehren und Lernen lernen, lautet die Forderung.
Zu den größten Herausforderungen der Schule und also auch zu jeder Reformbestrebung gehört es, einen kompetenten Unterricht anzubieten, der allen Schülern zugute kommt. So wie es 2009 im Regierungsabkommen formuliert wurde, geht es nach wie vor darum, die Schwachen zu unterstützen und die Starken zu fördern.
Dieser Zielsetzung wurden die Reformprojekte in den Schulen bisher aber längst noch nicht immer gerecht. Oftmals steht Angst vor der eigenen Courage den guten Absichten im Wege. Für die CSV ist es deshalb wichtig, ein offenes Ohr zu haben für die Belange aller, die sich im Rahmen der geplanten Reform kritisch und konstruktiv zu Worte melden.
Es geht um die Schüler, die sich Sorgen um ihre Zukunft machen und deren Protest auch Ausdruck ist des Gefühls, nicht wirklich wahr- und ernstgenommen zu werden.
Es geht auch um die Lehrer, die oft besser als die Verantwortlichen im Erziehungsministerium wissen, was Schule im Alltag bedeutet, aber kein Gehör finden und praxisbezogenes Finetuning vermissen.
Was Reformen auf keinen Fall sein dürfen, sind abstrakte Experimente und halbherzige Ansätze. Es geht nämlich um unsere Kinder, um Menschen, und um nicht weniger, als um die Zukunft unseres Landes.