Kein X für ein U

Der Termin der Gemeinderatswahlen vom 9. Oktober rückt näher. Rechnet man die beiden Ferienmonate heraus, verbleiben bis zum Wahltermin kaum sechs Wochen. Entsprechend läuft parteiintern die Mobilisierung auf Hochtouren. Es wird an den Programmen gefeilt, die Kandidaten arbeiten sich in die Thematik ein, Wahlplakate werden entworfen …

In den Sektionen herrscht Aufbruchsstimmung. Die über fünfhundert CSV-Kandidaten in den Proporzgemeinden gehen die Wahlen mit Zuversicht und Entschlossenheit an. Sie sind sich der Verantwortung bewusst, um die sie bei den Bürgern werben.

Gemeinden haben in Luxemburg weitreichende Befugnisse. Sie sind unter anderem mitverantwortlich für die Sicherheit der Bürger. Sie organisieren Grundbedürfnisse wie die Wasserversorgung. Sie bestimmen mit, wie Lebensfunktionen, z.B. Wohnen, Freizeit, Arbeit und Mobilität miteinander verknüpft werden.

Gemeindepolitik ist keine „Trottoirspolitik“, ein Kommunalpolitiker kein Grüßaugust, sondern ein Verantwortungsträger, der Führungsqualitäten haben und Entscheidungen treffen muss, die sorgsam abzuwägen sind. Er übernimmt Verantwortung für seine Mitmenschen und beteiligt sich an Entscheidungen, die das Leben der Mitbürger beeinflussen.

Aus diesem Grund gehen die Gemeinderatswahlen jeden etwas an. Wer in den kommenden sechs Jahren die Geschicke in unseren Gemeinden bestimmt, ist eine wesentliche Zukunftsfrage, die alle betrifft.

Daher unsere Aufforderung: Suchen Sie das Gespräch mit den Kandidaten der CSV, prüfen Sie die Programme der CSV, vergleichen Sie! Und vor allem: Lassen Sie sich nicht beirren. Es geht am 9. Oktober um wichtige Weichenstellungen, die das zukünftige Lebensumfeld von jedem Bürger und seiner Familie betreffen. Es geht jedoch nicht um eine Abstimmung über die Politik von Regierung und Opposition.

Wenn nach der Rentrée der Wahlkampf an Fahrt aufnimmt, werden manche Politiker und Parteien nicht der Versuchung widerstehen können, den kommunalen Wahlgang in einen nationalen Politiktest zu verwandeln. Sie werden damit scheitern, weil sie an der eigentlichen Fragestellung vorbeiargumentieren. Sie scheitern, weil sich die Bürger kein X für ein U vormachen lassen.

Michel Wolter, 
CSV-Parteipräsident