Am vergangenen Dienstag – dem internationalen Tag der Frauen – wählte die CSV-Fraktion die Abgeordnete Dr. Martine Mergen zur zweiten Vizevorsitzenden. Die Ärztin Martine Mergen ist unter anderem Präsidentin der Kulturkommission und Vizepräsidentin der Gesundheitskommission des Parlamentes. Außerdem ist sie Mitglied des hauptstädtischen Gemeinderates. Mit dieser Wahl hat sie nunmehr neue Aufgaben und Verantwortungen übernommen.
Profil: Wie sehen Sie diesen Job?
Dr. Martine Mergen: Es freut mich, diese neue Aufgabe übernehmen zu dürfen. Sie ist ohne jeden Zweifel auch mit neuen Verantwortungen verbunden. Ich bin überzeugt, dass ich die Arbeiten und die Kompetenzen meiner beiden Fraktionskollegen Lucien Thiel und Marc Spautz ergänzen kann. Ich will jedenfalls beide in ihren nicht immer einfachen Ämtern solidarisch unterstützen, wohl wissend, dass eine gute Stimmung innerhalb der Fraktion hierfür die beste Voraussetzung ist. Dabei können wir auf einen kompetenten und engagierten Mitarbeiterstab bauen. Nach dem Rückzug von Jean-Louis Schiltz gilt es, genauso resolut und fachkundig die schwierigen, oft auch delikaten Parlamentsarbeiten weiterzuführen. Ich sehe dabei meine Rolle, wenn es denn notwendig ist, auch als Vermittlerin. Und das Aufgabenfeld ist nicht klein. Stichworte sind hier Renten- und Pensionsreform, öffentliche Verwaltung, Scheidungsgesetz sowie andere gesellschaftspolitische Fragen und natürlich die Reform der Verfassung.
Was sind denn Ihre Schwerpunkte im Parlament?
Dr. Martine Mergen: Nun, die Schwerpunkte bleiben nach wie vor die Kultur- und besonders die Gesundheitspolitik. Beides Sektoren, wo das Parlament gefordert bleibt, auch wenn im Dezember mit der Gesundheitsreform ein wichtiges Gesetz verabschiedet wurde. Allerdings werde ich auch die Arbeiten als Mitglied der Luxemburger Delegation in der „Assemblée parlementaire de l’Union pour la Méditerranée“ sehr aufmerksam begleiten. Die Umwälzungen, Veränderungen und Konflikte in den Partnerländern im Süden des Mittelmeeres, sprich Nordafrika, stellen die Politik vor Herausforderungen. Hier dürfen wir nicht abseits stehen. Es geht um Demokratisierung, um Stabilität, um Bekämpfung von Korruption und besonders um Menschenwürde.
Nun stehen im Oktober Gemeindewahlen an. Sie sind als Präsidentin des CSV-Stadverband zusätzlich gefordert. Wie wollen Sie alles unter einen Hut bringen?
Dr. Martine Mergen: Ich bin gerne für unsere Gemeinde aktiv. Es ist eine abwechslungsreiche Arbeit. Man begegnet Menschen. Als der aktuelle Kammerpräsident Laurent Mosar das Amt des CSV-Stadverband-Präsidenten niederlegte, wurde mir diese Aufgabe anvertraut. Nunmehr stehen Wahlen an. Zusammen mit meinen Kollegen im Gemeinderat und im Vorstand werden diese Wahlen vorbereitet. Ich habe vor zwei Jahren diese Aufgabe übernommen und werde sie bis zum Schluss ausüben. Ziel ist es, als CSV wieder stärker im Gemeinderat vertreten zu sein. Wir sind dabei, neue Konzepte und Ideen auszuarbeiten. Wir werden mit einer erneuerten Mannschaft – einer Mischung aus Erfahrung, Neuem und Kompetenzen – antreten. Der Wähler wird dann entscheiden, welche Aufgaben wir nach den Wahlen zu erledigen haben. Bis dahin werde ich mich zusammen mit meinen Mitstreitern in den Dienst von Gemeinde und Parlament stellen. Es sind reizvolle Aufgaben, die ich nach bestem Wissen und Können erfüllen will.
Quelle: Profil, 12. März 2011