Am heutigen Samstag, den 12. März 2011, hat die CSJ ihre Mitglieder nach Schifflingen zu ihrem alljährlich stattfindenden Nationalkongress eingeladen. Im Vorfeld stand der 28-jährige CSJ-Nationalpräsident Serge Wilmes Rede und Antwort.
Profil: „Herr Wilmes, unter welchem Motto steht der diesjährige CSJ-Nationalkongress?“
Serge Wilmes: „Ganz eindeutig unter dem Motto: ,Wir, die Jugend, sind auch noch da!‘ Wie die Generationen vor uns wollen wir unsere Perspektiven auf eine glückliche Zukunft nicht zerstört wissen. Wir wollen, dass uns die hohe Lebensqualität in diesem Land erhalten bleibt. Wir wollen, dass die Zukunft vorbereitet wird. Warum? Weil hinter der bekannten Wirtschaftskrise sich bereits seit einigen Jahren hartnäckig eine Krise struktureller Natur versteckt hält. Deshalb müssen in Luxemburg unbedingt ambitionierte Strukturreformen unternommen werden. So gilt es u. a. die hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, die Sekundarschule umzubauen, unsere Wirtschaft auf breitere Füße zu stellen, den Finanzplatz zu festigen, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Bertriebe zu steigern, in Forschung und Innovation zu investieren, die Staatsverwaltung zu modernisieren sowie das soziale Sicherheitsnetz, insbesondere jenes der Renten, zu erhalten!“
Profil: „Sie haben gerade die Renten angesprochen. Glauben sie, dass die Jugend sich für ein solches Thema interessiert?“
Serge Wilmes: „Sie muss es sogar! Die Renten unserer Eltern und Großeltern sind sicher! Was auf dem Spiel steht, ist die langfristige Finanzierbarkeit unserer Altersversorgung und damit die Solidarität zwischen den Generationen. Deshalb muss die Jugend auch in die Diskussionen mit eingebunden werden. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass der Staat und alle politischen Akteure sich zunächst einmal anstrengen, um das Interesse der jungen Generationen zu wecken und sie über das Rentensystem und die Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, informieren.“
Profil: „Sie klingen insgesamt nicht sehr zufrieden?“
Serge Wilmes: „Die aktuelle soziale und politische Mengenlage bietet auch keinen Anlass zu Freudensprüngen! Anstatt die Ärmel hochzukrempeln und entschlossen die unzähligen Baustellen anzugehen, die in unserem Land auf Schritt und Tritt warten, dominiert momentan die Angst vor Veränderungen, wird mit allen Mitteln versucht, den Status quo zu verteidigen.
Diesen Immobilismus findet die CSJ umso frustrierender, da wir davon überzeugt sind, dass Luxemburg weiterhin ein Land mit großem Potenzial ist. Was jedoch fehlt, ist etwas mehr Weitblick, Mut und Selbstvertrauen. In der Politik und im Rest der Gesellschaft.“
Quelle: CSV-Profil, 12. März 2011