Vorbilder

Anlässlich seines 125. Geburtstages hat die CSV vergangene Woche an einen ihrer ganz Großen, den früheren Staatsminister Pierre Dupong erinnert. Der Staatsmann ebenso wie die Persönlichkeit Pierre Dupong, seine Wegbegleiter und seine Epoche standen im Mittelpunkt einer Ausstellung und einer akademischen Festsitzung.

Beiden Veranstaltungen war ein Erfolg beschieden, der weit über alle Erwartungen hinausging. Es hat sich gezeigt, dass die CSV-Mitglieder an der Geschichte ihrer Partei interessiert sind. Viele wollen wissen, wie sich das programmatische Gefüge unserer Partei über die Jahrzehnte hinweg aufgebaut hat. Dieses ausgeprägte Interesse belegt, dass die CSV eine lebendige Volkspartei ist mit einer gefestigten Struktur in deren Rahmen Politik nicht nur entworfen und umgesetzt, sondern auch „gedacht“ wird.

Die Analyse der politischen Leistungen von Pierre Dupong macht deutlich, wie sehr wir als CSV darauf stolz sein können, was CSV-Politiker für Land und Leute geleistet haben. Pierre Dupong, Emile Reuter, Joseph Bech, Pierre Frieden und Pierre Werner um nur diese fünf Staatsminister zu nennen. Sie haben sich mit Geschick, Beharrlichkeit und Ausdauer für die Unabhängigkeit und Freiheit unseres Landes eingesetzt und jene entscheidenden Weichenstellungen vorgenommen, auf die sich heute der Wohlstand unseres Landes gründet.

Gleichzeitig wurde auch deutlich, dass ungleiche Charaktere und unterschiedliche politische Gewichtungen traditionelle Merkmale der CSV sind. Das soziale Element, die liberal-konservative Ader und eine (anhand der Biographie von Pierre Dupong besonders erkennbare) tief verankerte Sensibilität für die Anliegen der Bauernschaft sind seit jeher programmatische Bestandteile der CSV. Es sind diese philosophischen Ansätze und Persönlichkeiten, die unsere Partei vor einer sterilen „Pensée unique“ schützen, wobei die gemeinsame Wertebasis der christlichen Soziallehre die Diskussionen befruchtet.

Der genauere Blick auf die Lebensleistung von Pierre Dupong und seiner Weggefährten hat schließlich auch den Blick für die Rolle der Partei geschärft. Was CSV-Vertreter in Regierung und Parlament geleistet haben, wäre nicht möglich gewesen ohne den beharrlichen Einsatz tausender CSV-Mitglieder. Sie haben über die Jahrzehnte hinweg unermüdlich für die Politik ihrer Partei geworben, zwischen den Menschen im Land und der CSV den Informationsfluss und den Austausch gewährleistet. CSV-Mitglieder haben sich oft im wahrsten Sinne des Wortes für unsere Partei die Füße wund gelaufen.

Ihnen gebührt unser Dank und unser Respekt in dem gleichen Maß wie jener Reihe von beeindruckenden Staatsmännern, die in besseren wie schwierigeren Zeiten mit Weitsicht und Entschlossenheit die Geschicke unseres Landes leiteten.

Der Blick zurück auf die Geschichte unserer Partei lohnt sich, er bietet uns viele Vorbilder. 

Michel Wolter, Parteipräsident