Kioto, Kopenhagen und Klimawandel

Marcel Oberweis: Die Konferenz von Kopenhagen muss ein Erfolg werden. Es geht um die Zukunft…

Wir stehen vor großen Herausforderungen mit wichtigen Entscheidungen. Nicht die Lösung der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise, sondern vielmehr die resolute Lösung der sich schleichend abzeichnenden Konsequenzen des Klimawandels stehen im Blickfeld. Die kommende Umweltkonferenz in Kopenhagen wird daher über ein neues Protokoll für Klimaschutz beraten und befinden. Die Kiotovorgaben werden hinterfragt, erneuert und mit neuen Zielen präzisiert, wohlwissend dass der Klimawandel die Lebensqualität der Menschen bedroht. Vor dieser Herausforderung dürfen wir die Augen nicht verschließen.

Bedingt durch Hungersnöte, Überschwemmungen, Kriege, Mangel an Trinkwasser müssen Millionen Menschen in den Ländern der Dritten und Vierten Welt ihre Heimat verlassen. Der Verlust an Biodiversität ist enorm.

Die Wissenschaftler warnen seit Jahren, dass die Temperatur in der Atmosphäre durch unmäßigen Ausstoß an Treibhausgasen sich stark erhöht. Daher fordern sie zu Recht, dass in Kopenhagen ein neues Abkommen abgeschlossen werden soll, verbunden mit dem Ziel, dass die Erhöhung nicht mehr als zwei Grad Celsius bis zum Ende dieses Jahrhunderts betragen darf.

Die Europäische Union sieht im Klimawandel eine große Gefahr für den Frieden in der Welt. Daher sollen bis 2020 die CO2-Emissionen bis zu 30 Prozent reduziert, die Energieeffizienz um 20 Prozent erhöht werden und die erneuerbaren Energien wesentlich stärker als bisher zum Einsatz kommen. Von den Industrieländern wird erwartet, dass die Emissionen an Treibhausgasen bis zum Jahre 2050 um über 50 Prozent gesenkt werden.

Ein Umdenken in Sachen Energieverbrauch und Energieversorgung ist mehr denn je erfordert. Die Kopenhagener Konferenz muss dafür den Rahmen spannen. Auch in Luxemburg müssen die Ziele der Politik noch stärker auf Nachhaltigkeit bauen. Staat, Gemeinden, Betriebe und Privathaushalte sind gleichermaßen gefordert, verantwortlich zu handeln. Mit der Schaffung eines Ministeriums für nachhaltige Entwicklung hat die Regierung ein deutliches Zeichen gesetzt.

Die Konferenz von Kopenhagen muss ein Erfolg werden. Es geht um die Zukunft.

Marcel Oberweis