Charel Pauly wurde zum neuen Bezirkspräsidenten gewählt
VON MIREILLE MEYER
Mit 108 von 110 Stimmen (eine Enthaltung und eine Nein-Stimme) wurde Charel Pauly zum neuen Bezirkspräsidenten der CSV Norden gewählt. In der CSJ Norden übernimmt Martine Gangolf das Amt der Präsidentin, der neugewählte Vorstand der CSF des Bezirks Norden wird diesen Posten in der ersten Vorstandssitzung besetzen, da keine direkte Kandidatur vorlag.
Sektionspräsident Jean Anen begrüßte die Parteimitglieder im Festsaal der Primärschule in Wiltz mit den Worten: „Durch die bemerkenswerten Resultate bei den Parlamentswahlen konnte die CSV im Norden einen Gang höher schalten. Wir hoffen, dass wir dies auch auf kommunaler Ebene erreichen werden.“ Auch Bezirkspräsidentin Marie-Anne Thommes ging auf die Resultate der Kammerwahlen ein, aus denen für die CSV Norden zwei Minister und vier Abgeordnete hervorgingen. Das Erfolgsrezept sieht sie in der Nähe der CSV-Politiker zu den Bürgern. „Wir haben alle Sektionen unseres Bezirks besucht, um zu sehen, wie wir uns neu organisieren können. Dabei wurde deutlich, in welchem Maße die Sektionen treu zur Partei stehen“, so Marie-Anne Thommes, die allerdings bedauerte, mit der Arbeit im Vorstand nicht mehr Jugendliche und Frauen für die Partei begeistert zu haben. Ihr Engagement im Bezirksvorstand werde in Zukunft in diese Richtung gehen, so Thommes.
Dann stellte die scheidende Bezirkspräsidentin die 17 Anwärter auf die zwölf Ämter im Vorstand vor. Gewählt wurden anschließend Yves Arend, Marc Fisch, Marie-Anne Thommes, Lucien Majerus, Carlo Schon, Théo Karier, Edmée Juncker, Luss Meyers, Pascal Nicolay, Georges Riewer, Patrice Oberlinkels-Lutgen und Sonja Kettmann.
Der frisch gewählte Bezirkspräsident Charel Pauly sah sich durch die Wahl in seiner Arbeit, besonders in seiner zehnjährigen Funktion als Bezirkssekretär, bestätigt. Auch er möchte sich in Zukunft der Jugend widmen, sie dazu motivieren, ihre Meinung zu den Diskussionen in der Partei beizusteuern. Weiterhin liegen ihm die Kommunalwahlen von 2011 am Herzen: „Wir müssen uns ordentlich vorbereiten, die richtigen Kandidaten stellen und bei allen finanziellen Sorgen das Soziale nicht vergessen!“
Generalsekretär Marco Schank, der seine Kandidatur auf dem Nationalkongress am 14. November nicht mehr stellen wird, sprach von einer überdurchschnittlichen Anzahl neuer Mitglieder, die der Partei vor den Wahlen beigetreten sind. „Dies zeigt unsere Stärke und die müssen wir bei den kommenden Wahlen ausspielen. Wir haben unser Profil geschärft und klar gezeigt, wo wir stehen. Politik wird nahe bei den Leuten gemacht und wir sind ,No beim Bierger‘. Die CSV stand immer für Zusammenhalt, gemeinsam Wahlen gewinnen und ,Zesumme wuessen‘. Die CSV steht für Solidarität in Luxemburg.“
Der scheidende Parteipräsident François Biltgen befindet sich nach eigenen Worten auf einer freudigen Abschiedstournee, begleitet von ausschließlich guten Erinnerungen. „Wie haben wir 38 Prozent der Stimmen bei den Kammerwahlen erreicht? Was bedeutet dieses Resultat und wie geht es nun weiter? Mitglieder, Abgeordnete und Minister kommen und gehen, die Partei bleibt. Die Partei hat Geschichte, Tradition und Verantwortung. Die einzige Erklärung für das Wahlresultat von 38 Prozent ist unsere Partei“, sagte François Biltgen. Man habe den Wählern von Anfang an die Wahrheit gesagt, auch in puncto Staatsdefizit. Die CSV habe schon einmal – 1984 – in schwierigen Zeiten die Wahlen gewonnen „ebe well mer zesummestinn!“, so der Parteipräsident. Auch bei den Gemeindewahlen müsse man die Herausforderung annehmen und den Wählern klare Programme für die Zukunft anbieten.
Ministerin Marie-Josée Jacobs sagte, man müsse sich innerhalb der Partei nun Gedanken darüber machen, ob die verschiedenen Unterorganisationen überhaupt noch zeitgemäß sind. Auch sie erinnerte daran, dass man den Bürgern vor den Kammerwahlen reinen Wein eingeschenkt hat: „Die Leute mögen es nicht, wenn man versucht sie zu belügen. Sie wissen genau, was los ist! Dem Land und uns wird es nicht schaden, uns nun auf Werte zu besinnen, die nichts mit Geld zu tun haben, wie Solidarität und Respekt.“
Quelle: Luxemburger Wort, 22. Oktober 2009