„Politik ist keine reine Männersache“
Am Dienstagabend fanden in Mamer sowohl der Bezirkskongress der CSJ-Süden als auch derjenige der CSF-Süden statt. Bei beiden Kongressen dominierte die Notwendigkeit einer politischen Motivation von Jugendlichen und Frauen zum Schutz, zur Verteidigung und Erweiterung ihrer Rechte.
Gastgeber des Kongresses der christlich-sozialen Nachwuchspolitiker des Südens war die CSJ-Sektion Mamer-Cap-Holzem, deren Vizepräsident Barko Dekic eine gemeinsame Aktion auf Bezirksebene zur Mitgliederwerbung vorschlug. CSJ-Nationalsekretär Georges Weber äußerte den Wunsch nach einer verstärkten Integration der Jugend in das politische Tagesgeschäft.
Bezirkspräsident Luc Klonski unterstrich die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit auf Bezirksebene. In Vertretung von Sekretärin Christiane Hamen erinnerte Conny Krier an die Aktivitäten des Bezirks. So waren die CSJ-Jugendlichen in diesem Wahljahr unter anderem drei Mal unter dem Motto „CSJ on Tour“ unterwegs. Kassiererin Claudine Bemtgen wusste von einer guten Finanzlage zu berichten.
Nach den Vorstandswahlen gehören diesem Gremium an: Präsident: Luc Klonski; Vizepräsidenten: Yannick Glod und Alain Rasqué; Sekretärin: Conny Krier; beigeordneter Sekretär: Cédric Molitor; Kassiererin: Claudine Bemtgen.
In ihrer Begrüßung ermunterte die Präsidentin der CSF-Sektion Mamer-Cap-Holzem, Lydie Bintener, die Frauen zur politischen Mitarbeit auf Gemeindeebene. Bezirkspräsidentin Alexa Bertemes erinnerte an die Diskussionen mit den Lokalsektionen zu aktuellen politischen Themen. Politik sei keine reine Männersache mehr. Durch die Vereinigung von Familie und Beruf habe sich die Lage der Frau in der Gesellschaft erheblich verändert. Heute verfügten Frauen über Fachwissen in den unterschiedlichsten Bereichen, etwa im Bausektor oder in Umweltfragen. Daher sollten auch mehr Frauen den Schritt in die politische Verantwortung wagen.
Dem Kongressbüro stand Sylvie Andrich-Duval vor. Sie wurde assistiert von Sylvie Santer und Malou Aulner. In ihrem Grußwort verwies Sylvie Andrich-Duval auf die Erfolge der Frauen bei den Parlamentswahlen im Allgemeinen und auf den Listen der CSV im Besonderen. Von den vier Frauen in der Regierung stellt die CSV drei Ministerinnen.
Laut Bezirkssekretärin Marie-Marthe Haupert-Mausen stand die Bezirksarbeit ganz im Zeichen der Parlamentswahlen. Annette Kemp-Klemann wusste von einem erheblichen Ausgabenüberschuss zu berichten. Als Inbegriff einer guten Frauenarbeit bezeichnete CSV-Bezirkspräsident Marc Spautz die zu Ministerehren gelangte Françoise Hetto-Gaasch. Vorrangig müsse die CSV sich zu einer Denkfabrik entwickeln. Wichtig sei auch eine Weiterbildung der Militanten zur Streitkultur bei politischen Diskussionen.
„Trau dech“
In ihrem Referat über Chancengleichheit erläuterte Ministerin Françoise Hetto-Gaasch die gemeinsam mit Betrieben zu erstellenden Aktionspläne im Interesse der Gleichstellung von Mann und Frau in Lohnfragen, in den Entscheidungsgremien und in der Vereinbarung von Familie und Beruf. Als wichtig betrachtete die Rednerin auch die Bekämpfung von Gewalt in der Ehe und von Prostitution. Eheliche Gewalttäter sollten unter anderem zu Therapien verpflichtet werden können. Demhingegen sei in Fragen der Prostitution das „schwedische Modell“, das die Bestrafung der Männer vorsieht, keine Lösung.
Auch könnten Frauen eher Frauen zur Mitarbeit in der Politik motivieren, so die Rednerin weiter. In diesem Sinne forderte Françoise Hetto-Gaasch alle Frauen mit einem „Trau dech“ heraus.
In seinem Schlusswort unterstrich der Abgeordnete und Mamer Bürgermeister Gilles Roth den Stellenwert und die Mitarbeit der Aktivistinnen in den Sektionen. Unter den Anwesenden befanden sich unter anderem CSV-Vizepräsidentin Diane Adehm, der Abgeordnete Félix Eischen sowie Jeannot Clement.
Nach den Vorstandswahlen setzt der Bezirksvorstand sich zusammen aus: Präsidentin: Alexa Bertemes; Sekretärin: Alix Bettendorf; beigeordnete Sekretärin: Marie-Marthe Haupert; Kassiererin: Annette Kemp; Mitglieder: Marianne Baustert, Marie-France Berger, Lydia Bintener, Monique Gentilini, Annette Hildgen, Marie Jenn, Josette Krier, Monique Lanckohr, Claudine Leyers, Marianne Pesch, Triny Raach, Andrée Reuter und Gaby Schaul.
Quelle: Luxemburger Wort, 22. Oktober 2009