Drei Fragen an Jean-Louis Schiltz
Wieso verzichten Sie auf ein Ministeramt und übernehmen den CSV-Fraktionsvorsitz?
Die Politik besteht aus einem Zusammenspiel von Regierung und Parlament. Dem Fraktionsvorsitzenden der größten Fraktion kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Dies gilt umso mehr in Krisenzeiten, wo es vorrangig darum geht, die Kräfte zu bündeln. Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen und ich glaube, sagen zu können, dass ich in meinen bisherigen politischen Ämtern einiges bewegt habe. Ich will das auch als Fraktionspräsident tun. Ich will weiterhin zupacken.
In der CSV-Fraktion gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Talenten und Kompetenzen. Welche Herausforderungen glauben Sie kommen auf den CSV-Fraktionschef in den nächsten Jahren zu?
In der Fraktion spielt die Musik. Es ist die Aufgabe des Fraktionsvorsitzenden, die Musik zu koordinieren. Ich sehe die Fraktion jedoch auch als Impuls- und Ideengeber. Der Fraktionschef muss gegebenenfalls aber auch für die nötige Harmonie sorgen. Ich bin überzeugt, dass wir in den kommenden Jahren gut zusammenarbeiten werden.
Befürchten Sie nicht, dass es zum Konflikt mit Ihrem Amtsvorgänger Michel Wolter kommen könnte?
Nein. Ich habe seit Jahren ein gutes und freundschaftliches Verhältnis zu Michel Wolter. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Im Gegenteil. Ich würde mir wünschen, dass Michel Wolter auch in Zukunft verstärkt Verantwortung im Rahmen der Parteigremien übernimmt.
Quelle: Luxemburger Wort, 21. Juli 2009, Dani Schumacher