Juncker stärkt Milchbauern den Rücken
Mehrere hundert Menschen erlebten am Mittwochabend im prall gefüllten Kulturzentrum in Wintger einen gewohnt humorvoll-lässigen, aber überzeugend-kämpferischen Premierminister Jean-Claude Juncker „on Tour“. In den Mittelpunkt seines Auftritts stellte der CSV-Regierungschef dabei erwartungsgemäß die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise.
In Zeiten, in denen niemand die genaue Wirtschaftsentwicklung voraussehen könne, bedürfe es einer Regierung mit kompetenten und erfahrenen Politikern. Dass die CSV auch in schwierigen Momenten rasche und richtige Entscheidungen treffen könne, habe man bei der Bankenkrise oder der Schnürung des Konjunkturpakets unter Beweis gestellt.
Juncker mahnte vor allem zu einer Rückkehr zu den Prinzipien und Werten der Realwirtschaft und der sozialen Marktwirtschaft und sprach sich vehement gegen einen Sozialabbau infolge der Krise aus: „Ech wëll ee Land, an dem déi Leit, déi schaffen eppes erreechen, an net déi, déi anerer schaffe loossen fir dann hir Suën ze verspekuléieren“, so Juncker.
Beschleunigung der Verwaltungsprozeduren
Großen Applaus erntete Juncker auch für seine Aussagen zur Situation der Milchbauern. Diese hätten für harte Arbeit nicht nur eine gerechte Entlohnung, sondern auch die Solidarität des ganzen Landes verdient. „Déi aktuell Situatioun vun de Baueren ass erschreckend. Bréissel muss endlech begräifen, datt hei objektiv eppes ganz schief leeft“, so Juncker, der das Thema denn auch auf dem nächsten EU-Gipfel der Regierungschefs auf die Tagesordnung nehmen will. Auch habe er die Steuerverwaltung angewiesen, den Bauern die Begleichung der ausstehenden Steuerschuld zeitlich aufzuschieben.
Darüber hinaus versprach Juncker, im Falle einer Wiederwahl die Beschleunigung der oftmals schleppenden Verwaltungsprozeduren zur Chefsache zu erklären. Mit Blick auf die nationale Wirtschaft verteidigte Juncker die Diversifikationspolitik der Regierung und forderte eine Kombination zwischen Krisenbekämpfung und Klimaschutz.
Auch die Schulreform und der Ausbau der Kinderbetreuungsangebote seien bedeutende Erfolge dieser Regierung, so der Premierminister, der die Bürger denn auch aufrief, der CSV mit der Wahl ihrer Nord- und Europa-Kandidaten am 7. Juni weiterhin zu einer vernünftigen Majorität zu verhelfen.
Quelle: wort.lu