Wie Europa in der Krise hilft

Vor 17 Jahren haben wir die Lebensversicherung abgeschlossen. Die Schaffung des Euro und der Zentralbank wurden damals heftig kritisiert.

Heute sind die Kritiker auffallend ruhig geworden. Heute wissen wir, dass der Euro uns Währungsstabilität garantiert. Dass die Zentralbank als Fels in der Brandung gilt. Und dass Jean-Claude Juncker mit starker Führungskraft der Garant der Eurogruppe ist.

Wir Luxemburger können uns gut vorstellen, welches unser Los wäre, wenn wir noch einen Luxemburger Franken hätten, der an Belgien gekoppelt wäre! Die in den Staatsbankrott geratenen Nicht-Euro-Staaten Island und Lettland sind ein abschreckendes Beispiel …

Gut, dass wir den Euro haben. Und gut, dass Europa sofort reagierte, als die „made in USA“-Krise (provoziert durch das System des raschen und billigen Geldes) uns mit allen negativen Konsequenzen überrannte.

Zuerst kam der feierliche Schwur (von der Euro-Gruppe geleistet und von 27 Staaten übernommen): Wir lassen keine systemrelevante Bank bankrott gehen! Eine „Lehman Brothers“-Situation kann und darf es in Europa nicht geben.

Dann die Garantie für die Bürger: Die Ersparnisse sind sicher! Deshalb gab es in Europa keine Panik und keine kilometerlangen Warteschlangen vor den Bankschaltern.

Schließlich das koordinierte Konjunkturpaket von 500 Milliarden Euro (5 Prozent des BIP), um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Diese Solidaritätsaktion mit beispielhaftem Ausmaß wurde gespeist mit nationalen und europäischen Mitteln. Sie wurde von der Kommission koordiniert, um wettbewerbsverzerrenden nationalen Alleingängen einen Riegel vorzuschieben.

Noch ist die Krise nicht überwunden. Klar aber ist schon eines: In schwierigen Zeiten ist Europa nicht das Problem, sondern Teil der Lösung!

Viviane Reding