A Generatiounen denken

Das Wahlprogramm der CSV hört nicht am 7. Juni auf. Es hört auch nicht 2014 auf, wenn die nächsten Landeswahlen anstehen. Wie auch in der Vergangenheit, denken wir weiter als die Wahltermine. Wir müssen heute an die Zukunft der nächsten Generationen denken.

Heute hat die ältere Generation, die gestern viel geschuftet hat, in Luxemburg Anrecht auf ordentliche Renten, die höchsten Renten im europäischen Vergleich. Die arbeitende Bevölkerung von heute bezahlt, im europäischen Vergleich, die niedrigsten Sozialbeiträge und erhofft sich auch sichere Renten für die Zukunft. Die arbeitende Bevölkerung von morgen, unsere Kinder, müssen auch die Chance erhalten, niedrige Sozialbeiträge zu bezahlen und auch das Anrecht auf höhere Renten zu wahren. Das ist heute nicht gesichert. Das ist gesichert für die nächsten 20 Jahre, aber nicht darüber hinaus. Deshalb müssen wir heute Diskussionen mit den Sozialpartnern führen, um das Sozialsystem so zu gestalten, dass auch unsere noch ungeborenen Kinder das Anrecht auf ein ähnlich gutes Sozialsystem haben wie wir es heute haben. Denn wir wollen weder die Renten der heutigen Rentner kürzen, noch wollen wir die Rentenansprüche der zukünftigen Generation in Frage stellen.

Wir denken auch in Generationen, was die Familienpolitik anbelangt. Die Familienmodelle von heute gleichen nicht unbedingt denen von gestern und werden nicht unbedingt denen von morgen gleichen. Was bleibt, ist die Familie, horizontale und vertikale Verbindungen zwischen verwandten Menschen. Und deshalb bauen wir eine generationsübergreifende Familienpolitik auf, die sich nicht an Modellen, sondern an Werten orientiert, an unseren Werten von Liebe Solidarität und Verantwortung.

Wenn wir unseren Kindern, und deren Kindern, eine ordentliche Chance in der Zukunft bieten wollen, müssen wir uns den Herausforderungen des Arbeitsmarktes stellen. Vor 25 Jahren, nach der letzten großen Krise in Luxemburg, die Stahlindustriekrise, brauchten die meisten Menschen keine Ausbildung zu besitzen, um eine Chance auf einen Arbeitsplatz zu haben. Heute sind über die Hälfte der neu geschaffenen Arbeitsplätze Arbeitsplätze, die höhere Qualifikationen voraussetzen. Deshalb müssen wir heute unsern Kindern die Möglichkeit geben, mehr und bessere Schulabschlüsse zu machen, damit auch sie die Chance auf einen guten und sicheren Arbeitsplatz haben.

Diese Art und Weise einer Politik, die über den Wahltermin hinaus schaut und in Generationen denkt, bedingt Strukturreformen. Keine Strukturreformen, um Sozialabbau zu betreiben, nein, im Gegenteil, um Sozialabbau bei den nächsten Generationen zu verhindern. Wenn wir wollen, dass es im Großen und Ganzen auch in Zukunft bleibt wie es ist, muss sich vieles ändern. Wenn wir es heute anpacken, haben unsere Kinder morgen keine Sorgen. Deshalb sagt die CSV vor den Wahlen, was Sache ist. Nicht nach den Wahlen. Und deshalb vertrauen wir auf den Wähler, der auch nicht nur den Wahltermin sieht, sondern selbst in seiner Familie in Generationen denkt.

von François Biltgen, Parteipräsident