Auf dem Territorium der Hauptstadt und in ihrem Umland liegt die zweite große Herausforderung, die vom öffentlichen Transport gemeistert werden muss. Auszug aus dem CSV-Wahlprogramm
Die größte Anzahl der neuen Arbeitsplätze entsteht in den kommenden Jahren auf Kirchberg, am Findel, auf der Cloche d’Or und im Raum Strassen-Bartringen, also außerhalb der Hauptstadt. Das Stadtzentrum – das entspricht einem gewollten Stadtentwicklungskonzept – wird wieder mehr Wohnfunktionen übernehmen.
Deshalb müssen heute einige Zehntausend und morgen noch mehr Personen in die Randgebiete der Stadt gebracht werden, wo Arbeitsplätze geschaffen werden. Wenn wir diese Personen, die alle auf direktem Weg zur Arbeit wollen, nicht mittels öffentlichen Verkehrs an ihren Arbeitsplatz bringen, dann werden wir das angepeilte Modal-Split nicht erreichen. Um dieses Problem zu lösen, brauchen wir:
– drei neue Bahnhöfe in der Peripherie für die aus den Räumen Thionville, Arlon, Saarbrücken und Trier kommenden Arbeitskräfte; – die Verbindung dieser Bahnhöfe durch eine Zugstrecke zwischen dem Bahnhof, Findel und Kirchberg; – die Tram auf dem Territorium der Stadt als Ergänzung des Arsenals von Schienen und Bahnhöfen und zwecks Feinverteilung der Eisenbahnnutzer auf dem Territorium von Luxemburg-Stadt. Der öffentliche Transport ist nur dann sinnvoll und attraktiv, wenn er aus Sicht des Kunden optimal funktioniert. Der Passagier muss zu seinem Fahrziel kommen und nicht auf halber Strecke aussteigen oder umsteigen müssen. Deshalb macht die Tram ohne Zugausbau wenig Sinn. Zugausbau und Peripheriebahnhöfe machen ohne Tram auch keinen Sinn. Aus diesem Grund finanziert der Staat einen Teil der Tram. Weil dies im innerstädtischen Transport von Nutzen ist. Doch auch die Hauptstadt muss sich an den Kosten beteiligen.
Das Wahlprogramm der CSV ist klar. Zu diesem Programm stehen wir. Es geht nicht um die Frage „für oder gegen die Tram“. Es geht um ein Grundkonzept. Wir brauchen keine ideologische Symboldebatte. Wir tragen Verantwortung für Land und Leute. Wir legen Rechenschaft vor dem Wähler und nicht vor der einen oder der anderen Lobby ab.
CSV Profil, 9. Mai 2009