Große Herausforderungen stehen an

Gleich zu Beginn möchte ich auf die besondere Ehre eingehen, welche mir persönlich, doch auch der FCPT / SYPROLUX durch die Nominierung auf der Europa – Liste der Christlich Sozialen Volkspartei CSV zu teil wurde. Diese Tatsache beweist einmal mehr, dass wir mit unseren Meinungen, Initiativen und Aktionen auf nationaler sowie europäischer Ebene, in der Transport – sowie in der Sozialpolitik in den letzten Jahrzehnten richtig lagen und bei den politischen Verantwortlichen Anerkennung und Respekt fanden. Georges Bach, Syprolux Präsident im Soziale Fortschrëtt

Diese Nominierung beweist auch deutlich, dass der angekündigte Wandel der CSV in der Europa – Politik keine leeren Worte sind. Es beweist, dass in Zukunft mehr denn je auf Leute und Organisationen zurückgegriffen wird, die in ihren jeweiligen Fachgebieten Kenntnisse und Erfahrung haben und bereit sind diese einzubringen. Wenn wir auch der Liberalisierungswelle, die übrigens unter sozialistischer Verantwortung auf europäischer Ebene vor rund zwanzig Jahren ihre Anfänge nahm, nicht Einhalt gebieten konnten, so wurde unser unermüdlicher Einsatz, diese Liberalisierung sozialverträglich zu gestalten, anerkannt und gewürdigt. 

Transportpolitik ist Europapolitik. Sozialpolitik muss es erst werden. Dafür werden wir uns einsetzen, dass Europa nicht nur von wirtschaftlichen Überlegungen geführt wird, sondern dass das soziale Element ein gleichstarkes Standbein wird. Beide Politikbereiche sind grenzüberschreitend und werden, mehr als andere, von Europa bestimmt. Nicht wenige glauben immer noch, man könnte mit nationalstaatlichen Antworten auf Probleme in einer globalisierten Welt reagieren. Sicherlich kann man sehr wohl beim Umsetzen von EU – Direktiven in nationales Recht die Interessen der einheimischen Beschäftigten vertreten. Doch die grundlegende Weichenstellung wird auf europäischer Bühne gelegt. Diese, sozusagen an der Quelle zu beeinflussen, war, ist und wird somit wichtiger denn je. 

Diese Nominierung, so sehr sie uns auch ehrt, wird nicht dazu führen, dass unser tagtäglicher Einsatz einen Einbruch erleidet. Mit Sicherheit werden die im SYPROLUX organisierten Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, sowie die in der FCPT organisierten Beschäftigten des privaten Transportbereichs keinen Schaden erleiden. Im Gegenteil, wie bisher wird ihr Präsident und alle Delegierten und Personalvertreter des SYPROLUX mit ihrem unermüdlichen Einsatz eine vorbildliche tagtägliche Betreuung garantieren und bestmöglichst die Interessen der Mitglieder und darüber hinaus aller Transportarbeiter vertreten. 

Herausforderungen gibt es mehr als genug. Bei der CFL gilt es die Öffentlichen Dienstleistungsverträge für den Personenverkehr auf Schiene und Strasse sowie bei der Verwaltung der Infrastruktur, nicht nur unter Dach und Fach zu bringen, sondern eine möglichst langfristige Absicherung zu erreichen. Dabei gilt es u.a. eine Lösung für den CFL – Busbetrieb zu finden. Auch gegen die erneut aufkeimenden Attacken auf das Eisenbahnerstatut müssen wir uns zur Wehr setzen. 

Ebenfalls die Umsetzung der vom Verwaltungsrat Ende vergangenen Jahres angeordneten Restrukturierung, wo sich die CFL eine neue Organisation und eine neue Funktionsmethode gegeben hat, wird uns sicherlich noch viel gewerkschaftlichen Einsatz abverlangen. Den Kunden in den Mittelpunkt stellen, wird dabei zum Leitmotiv der Zukunft. Sicherlich eine sehr wichtige und lobenswerte Zielsetzung. Viele Entscheidungen der Chefetage werden dabei, direkt oder indirekt ihren Niederschlag auf das Personal haben. Für die Sicherheit und Gesundheit zu sorgen, das Wohlergehen und die Interessen der Beschäftigten zu vertreten, auch im Privatsektor, in den Kollektivvertragsverhandlungen und darüber hinaus, werden also auch weiterhin unsere Aufgaben sein denen wir uns zu stellen haben.

Georges Bach

Syprolux-Präsident, CSV Kandidat für das Europaparlament

Soziale Fortschrëtt, Februar 2009