Drei Fragen an Kommunikationsminister Jean-Louis Schiltz

Der luxemburgische Kommunikationsminister tritt am Safer Internet Day 2009 dafür ein, Chancen und Potenzial des Internets zu nutzen, dabei aber keineswegs die Risiken und Gefahren aus den Augen zu verlieren.

Eric Hamus: Das Internet: Fluch oder Segen?

Jean-Louis Schiltz: Persönlich unterscheide ich zwischen zwei Aspekten: das Potenzial des Internets einerseits und die Risiken andererseits. Vor allem das "Social Web" eröffnet Möglichkeiten, die grosses Potenzial besitzen und den gesellschaftlichen Austausch fördern. Allerdings bin ich ab und zu auch überrascht, wie viel die Menschen im Internet über sich selbst preisgeben. Genau vor diesem Hintergrund sehe ich die Herausforderung, ein Gleichgewicht zu finden, mit dem das Potenzial genutzt und die Risiken verringert werden können.

Eric Hamus: Worin konkret bestehen die Gefahren des "Social Web"?

Jean-Louis Schiltz: Da wären zum Beispiel die kommerzielle Nutzung der persönlichen Daten. Doch auch der Identitätsklau und das Cybermobbing werden durch die Veröffentlichung persönlicher Informationen gefördert, vor allem da die Täter im Netz über eine gewisse Anonymität verfügen.

Eric Hamus: Wie gedenkt die Regierung den Gefahren zu entgegnen? Wären Sanktionen angebracht?

Jean-Louis Schiltz: In diesem Fall darf die Regierung nicht regulieren, sondern sie muss sensibilisieren. Jeder trägt die Verantwortung, sich selbst im Netz so darzustellen, wie es einem am schützenswertesten scheint. Sensibilisierung kommt an erster Stelle, dann die technische Prävention, dann die entsprechende Erziehung. Auf Sanktionen sollte man zuletzt zugreifen.

Quelle: Luxemburger Wort, 10. Februar 2009, Eric Hamus

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