Jugendparteien der Großregion diskutieren über gemeinsames europäisches Programm Zusammen mit ihren Kollegen der “Jeunes Populaires” aus Lothringen, der Jungen Union und den “Jeunes CDH” gewährte die christlich-soziale Jugend am Samstag einen ersten Einblick in ihren gemeinsamen Ideenkatalog für die Europawahlen. Man wolle ein soziales und bürgernahes Europa, das weltweit sowohl im Umweltschutz, als auch bei der internationalen Krisenbewältigung noch mehr Verantwortung übernehme, so die Botschaft der politischen Jugendbewegungen.
"Wir stehen in der Pflicht, das Thema Europa nicht den Nationalisten und EU-Skeptikern zu überlassen", stellte der CSJ-Vorsitzende Serge Wilmes im Beisein der luxemburgischen EU-Kommissarin Viviane Reding und der CSV-Europaabgeordneten Astrid Lulling und Erna Hennicot-Schoepges klar. Man könne die Bürger aber nur für die europäische Integration gewinnen, wenn es gelinge, auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten soziale Standards in Europa aufrechtzuerhalten. Auch erwarteten die Menschen von der EU Lösungen für die aktuellen Herausforderungen wie Klimaschutz oder langfristige Absicherung der Energieversorgung.
Neben Europa stand die Großregion im Mittelpunkt der Diskussionen. Diese biete noch viel Potenzial für eine verstärkte Zusammenarbeit, befand die Jugend. Im Hochschulbereich sollen die Universitäten sich durch Spezialisierung in einigen Fachgebieten untereinander ergänzen und unter ein gemeinsames Label gestellt werden. Dieses solle europaweit zum Sinnbild und Garanten für akademische Qualität und geistige Offenheit werden, forderte Etienne Mangeot, Vorsitzender der "Jeunes Populaires de Meurthe et Moselle". Ein Ausbau der Mobilität von Studenten und Professoren innerhalb der Großregion benötige aber bessere Rahmenbedingungen.
Unentbehrlich seien zum Beispiel mehr öffentliche Finanzhilfen und eine intensivere Förderung der Zweisprachigkeit in allen Teilgebieten der Region. Des Weiteren fordert der politische Nachwuchs, dass die Koordinierung der Arbeitsmärkte und des öffentlichen Transportes sowie die Zusammenarbeit im kulturellen Bereich in Zukunft kohärenter und weitsichtiger gestaltet werden.
Aufgabe für die einzelnen Jugendbewegungen sei es jetzt, diese Vorschläge, die von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe in den letzten Monaten aufgestellt wurden, in ihren Gremien intern zu diskutieren. In naher Zukunft wolle man dann im Rahmen des nächsten Europatreffens den jeweiligen Parteispitzen die endgültige Fassung vorlegen, so die Verantwortlichen der Jugendparteien.
Quelle Luxemburger Wort, 19. Januar 2009 (PiB)