Die Kinderbetreuung wird weiter ausgebaut. Ab dem 1. März 2009 wird die Regierung Dienstleistungsschecks für Familien mit Kindern einführen. Neben dem Kinderbonus sowie der in den vergangenen Jahren erfolgten substantiellen Erhöhung der Anzahl von Betreuungsplätzen wird damit in dieser Legislaturperiode eine weitere bedeutende familienpolitische Maßnahme umgesetzt. Es ist dies der Anfang in die schrittweise Einführung einer kostenlosen Kinderbetreuung. Von Gilles Roth, CSV Abgeordneter
Mit den Dienstleistungsschecks kann sich in Zukunft jede Familie eine bestimmte Anzahl von Stunden in den Kinderkrippen, Tagesstätten und Maisons-relais kaufen. Jedes Kind hat Anrecht auf drei Stunden kostenlose Betreuung pro Woche. Mit einer Eigenbeteiligung von maximal drei Euro pro Stunde können darüber hinaus weitere 21 Stunden pro Woche eingekauft werden. Dieses Angebot kommt allen Kindern zu Gute, die weniger als zwölf Jahre alt sind, unabhängig davon, ob die Eltern arbeiten oder nicht. Je nach Einkommen der Eltern spielt ein zusätzlich verbilligter Stundenpreis.
Die Dienstleistungsschecks sind ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu einer modernen und sozial gerechten Familienpolitik. Sie sind ein wichtiges Instrument für eine unkomplizierte Integration. Das Recht auf eine angemessene und teilweise kostenlose Kinderbetreuung gibt jedem Kind hier im Land die gleiche Chance.
Auch in der Schule brauchen wir Chancengleichheit. Daher muss unsere Schule mehr als bisher auf die individuellen Stärken und Schwächen des einzelnen Kindes eingehen. Die Schule muss mehr als bisher die Kompetenzen des einzelnen Schülers fördern. Sie muss den Einzelnen besser auf seine berufliche Zukunft vorbereiten. Eine moderne Schule beschränkt sich nicht nur auf Wissensvermittlung. Sie setzt ebenfalls eine gute Begleitung der Kinder voraus.
Wir brauchen deshalb eine Partnerschaft von all jenen, die in der Verantwortung stehen: Schüler, Lehrer, Erzieher und Eltern.
Der Wohnort darf dabei keine Rolle spielen.
Jedes Kind, unabhängig von seinem Wohnort, muss die Möglichkeit haben, mit drei Jahren den Précoce zu besuchen.
Jedes Kind, unabhängig von seinem Wohnort, hat das Recht auf angepasste Betreuungsstrukturen. Jedes Kind, unabhängig von seinem Wohnort, muss von gut ausgebildeten und motivierten Erziehern begleitet werden.
Jedes Kind, unabhängig von seinem Wohnort, hat das Recht, dass die Schule auf seine spezifischen Bedürfnisse eingeht.
Deshalb brauchen wir schnell ein neues Schulgesetz. Die legislative Arbeit in der zuständigen Parlamentskommission ist so weit abgeschlossen.
Es fehlt noch die Abstimmung im Plenum. Und dann der Wille und der Mut, um die Neue Schule zu realisieren. Ebenso wie bei den Dienstleistungsschecks sind bei der Neuen Schule alle Akteure, der Staat, die Gemeinden, aber auch die Erzieher und Eltern gemeinsam gefordert. Es zählt vor allem, keine Zeit zu verlieren. Das sind wir der zukünftigen Generation, unseren Kindern ganz einfach schuldig.
Gilles Roth, CSV-Abgeordneter