Politik. Am Sënn vum Land.

Heute tagt der Nationalkongress der CSV. Ein wichtiges Rendez-vous für die Delegierten der CSV. Wir blicken zurück, präsentieren die Bilanzen der vergangenen zwölf Monate, diskutieren mit den Delegierten und stellen die Schwerpunkte unserer künftigen Arbeiten in Regierung und Parlament vor.

Es ist kein Wahlkongress. Der Kongress steht auch nicht im Zeichen von Wahlen. Vielmehr geht es um Standortbestimmung in einer Zeit zwischen Wahlen und in einer Zeit, in der sich im Land, in Europa und weltweit viele Veränderungen ergeben, die auch für die politische Szene in unserem Land eine Herausforderung bedeuten.
Diese Herausforderungen der Zukunft sind uns viel zu wichtig, als dass wir jetzt schon für eine Wahl rüsten, auch wenn andere Parteien bereits versuchen Wahlkampfstimmung aufkommen zu lassen.

Für uns gilt es, echte und nutzbringende Reformen im Schulwesen auf den Weg zu bringen. Es gilt, den jungen Menschen eine sichere berufliche und gute Zukunft in unserem Land zu geben, damit sie selbst einmal die Zukunft des Landes gestalten können. Das ist eine unserer Verantwortungen, die wir zu tragen haben!

Es gilt, Luxemburg in einem erweiterten Europa so zu positionieren, damit die sozialen und wirtschaftlichen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte erhalten bleiben! Auch das ist eine Herausforderung, der wir uns als CSV stellen, statt Wahlkampftöne zu schmettern!
Es gilt, die kleinen und großen Sorgen aller Menschen Ernst zu nehmen, in dem wir eine Politik der sozialen Kohäsion gestalten und nicht dem persönlichen, sozialen, wirtschaftlichen oder nationalen Ausgrenzen durch starke Sprüche das Wort reden!
Kurz, es gilt, das Miteinander zu organisieren, Wege zu öffnen, wo alle mitgehen können.

Das alles kostet Einsatz und Zeit. Wir nehmen uns diese Zeit und engagieren uns, wie in all den Jahrzehnten zuvor, gemeinsam mit allen, die mitmachen wollen, unsere Positionen zu durchleuchten und dort Veränderungen einzuleiten und gemeinsam durchzuführen, wo dies im Sinn des Landes für eine gute Zukunft notwendig erscheint. Dieses Gemeinsame hat Luxemburg zu dem gemacht, was es heute ist: Ein Land mit sozialem Wohlstand, ein Vorzeigeland in Europa und auf der ganzen Welt, ein Land, in dem Menschen aus mehr als 100 Nationen friedlich zusammen leben können.
Wenn wir das Erreichte und Gute jedoch bewahren wollen, dann müssen wir manches verändern und weiterentwickeln. Wir wollen und dürfen nicht stehen bleiben. Wir wollen dort handeln, wo es notwendig ist.

Die CSV hat immer wieder bewiesen, dass sie für zielführende Veränderungen bereit ist. In den Koalitionen, ob mit der LSAP oder mit der DP, haben wir Politik im Sinne des Landes gestaltet. Haben wir Politik für Land und Leute gemacht.

Grundlage unseres Planens und Handelns waren und sind in erster Linie die Sorgen und Bedürfnisse der Menschen in den verschiedenen Bereichen unserer Luxemburger Gesellschaft.
Anleitung für unser Handeln sind die Prinzipien der christlichen Soziallehre. Für uns in der CSV sind Solidarität, Toleranz, soziale Gerechtigkeit, Subsidiarität, Partnerschaft, Mitbestimmung und Hilfsbereitschaft keine leeren Hülsen oder Phrasen. Vielmehr sind diese Werte die „Mechanik, mit der wir Politik als Dienst am Mitmenschen und für die Gesellschaft gestalten wollen.
Diese Einstellung wird somit auch die Leitlinie der CSV-Politik für morgen sein: Eine Politik, die in einer sich immer schneller verändernden Welt auf einem festen und stabilen Fundament steht, auf dem Fundament der christlich-sozialen Verantwortung!

Konkret bedeutet das für unsere künftigen Arbeiten: Wirtschaftliche und soziale Interessen sinnvoll verbinden, unsere Umwelt lebenswert gestalten und erhalten, und dem Konzept einer „ökosozialen Marktwirtschaft“ entsprechende Konturen verleihen.
In diesem großen Rahmen muss es gleichzeitig unsere Aufgabe sein, Antworten zu erarbeiten, besonders auch für jene Menschen, die sich im sozialen, wirtschaftlichen, nationalen und globalen Wettbewerb an den Rand gedrängt fühlen.

Der Kongress wird aufzeigen, dass wir auch weiterhin bestrebt und fähig sind, „Politik. Am Sënn vum Land.” zu gestalten. Und dies weit über alle Wahltermine hinaus.

François Biltgen
Parteipräsident