Marcel Oberweis, CSV Abgeordneter: Der Klimawandel ist in aller Munde und die Menschheit stellt endlich die richtigen Fragen über den weiteren Verlauf der schleichenden Klimaveränderungen sowie die sich einstellenden Gefahren.
Die Wissenschaftler bestätigen, die Erhöhung der Durchschnittstemperatur der Erde wird sich um 3°C bis 2100 erhöhen, wenn die Industrieländer und die Schwellenländer nicht umgehend den Bremsweg einleiten. Besonders verheerend werden sich das Schmelzen der Gletscher und der Eisfelder in der Antarktis sowie das Auftauen des Permafrostes in Sibirien erweisen. Der ansteigende Meeresspiegel wird nicht nur die Küstenbewohner treffen.
Der ungebremste Energiehunger der Industrieländer und der Schwellenländer erhöht die Emissionen an Treibhausgasen in einem erschreckenden Maß und es ist zu befürchten, dass das von den Menschen angeworfene Schwungrad der Umweltzerstörung nicht mehr zum Halten gebracht werden kann.
Angesichts der wachsenden Abhängigkeit von Energieimporten hat die Europäische Kommission nun Alarm geschlagen und ein mittelfristiges Programm hinsichtlich des Umdenkens eingeleitet. Mehr denn je ist konsequentes und ernsthaftes Handeln gefragt. Das Ergreifen von Maßnahmen für Klimaschutz ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.
Damit dies jedoch geschehen kann, müssen die industrialisierten Länder ihre Treibhausgasemissionen um wenigstens 20 % bis 2020 und um nahezu 80 % bis 2050 vermindern, fürwahr eine gigantische Ausgabe. Dies kann nur geschehen, wenn wir uns für die effiziente Energienutzung und die Energieeinsparung aussprechen. Auch wenn wir nicht auf die bisherigen Energieträger verzichten können, so werden wir die Nutzung der erneuerbaren Energien und der nachwachsenden Rohstoffe in einem hohen Maß unterstützen müssen. Des Weiteren werden Biokraftstoffe zunehmend im Verkehrsbereich eingesetzt werden, im öffentlichen Tarnsportwesen, jedoch besonders auch im Personennahverkehr. Ein wesentlicher Schritt ist daher auch der verstärkte Umstieg auf umweltfreundlichere Automobile.
Das aktuelle Energieversorgungssystem verstößt durch die Verschwendung einmaliger Ressourcen und durch die langfristig wirksamen Veränderungen des Klimas in grober Weise gegen die Generationengerechtigkeit: Wir müssen eine intakte Erde an unsere Kinder weiterreichen und kein Trümmerfeld. Es leuchtet daher ein, dass sich die Entwicklung der nachhaltigen Lebensweise stärker in das Dreieck der umweltschützerischen, der wirtschaftlichen und der sozialen Belange einbinden muss. Die zu gestaltende Politik sollte sich umfassend auf die Generationenverantwortung, das Integrations- und Partizipationsprinzip berufen.
Hier stehen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft gleichermaßen in der Verantwortung, dies über den Weg der staatlichen Verwaltungen, der Gemeinden, der Haushalte und des einzelnen Mitbürgers, die CSV wird sich in diesen Wandlungsprozess einbringen. Schaffen wir diesen Wandel nicht, dann dürfte sich die Menschheit auf ein überaus gefährliches Abenteuer in Sachen Klimawandel einlassen.
Nun soll an dieser Stelle nicht der Teufel an die Wand gemalt werden, doch die Experten warnen zu Recht, dass Handlungsbedarf besteht.
Marcel Oberweis, CSV-Deputierter