Günstiges Bauland anbieten

Ali Kaes, CSV Abgeordneter und Gewerkschafter will der Preisentwicklung für Bauland entgegensteuern.

SF : Ali Kaes, als Gewerkschafter, Abgeordneter und vor allem als Bürgermeister der Gemeinde Tandel, wie schätzt Du die Lage in Bezug auf den Wohnungsbau in Luxemburg ein ?

Ali Kaes: Es ist offensichtlich, dass die Lage unhaltbar geworden ist. Staatsminister Jean-Claude Juncker sprach kürzlich von einer “unmoralischen” Situation. Dem kann ich nur beipflichten, wenn man vor allem die Preisentwicklung für Bauland sieht. Meiner Meinung nach müssen wir versuchen, diese Preisentwicklung dadurch zu bremsen, dass mehr Bauland zur Verfügung gestellt wird.

SF: Wie kann das geschehen?

Ali Kaes: Da gibt es schon Ideen. In den Gemeinden, wo derzeit die PAGs, also die Bebauungspläne überarbeitet werden, machen die Besitzer von Grundstücken die zur Zeit noch in der “zone verte” liegen, Druck damit ihre Flächen in wertvolles Bauland umgewandelt werden. Könnte nicht die Lösung sein, jenen, deren Ländereien tatsächlich im “Bauperimeter” aufgenommen werden, die Pflicht aufzuerlegen, einen Teil der Grundstücke an die Gemeinde abzutreten? Die Gemeinden könnten so die Grundstücke, die sie erhalten, zum Selbstkostenpreis und entsprechend einer sozialen Gewichtung weiterreichen. Dies z.B. auch über die “emphytéose”.

SF: Welche Auswirkungen hätte diese Idee?

Ali Kaes: Die Besitzer von Ländereien in der “zone verte” profitieren von einer immensen Wertsteigerung, wenn die Gründstücke als Bauland ausgewiesen werden. Dafür können sie ohne weiteres “investieren”. Sie profitieren nämlich auf jeden Fall in einem enormen Ausmass. Die Gemeinde ihrerseits hätte die Möglichkeit, gezielt eine soziale Politik zu betreiben. Erschwingliches Bauland würde tatsächlich endlich zugängig gemacht werden! Des Weiteren kann man annahmen, dass durch solch ein günstiges Angebot seitens der Gemeinde die Preisentwicklung allgemein etwas gebremst werden könnte.

Quelle: Soziale Fortschrëtt, Februar 2007

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