François Biltgen hat sich dazu entschlossen, beim Nationalkongress seiner Partei am 21. Oktober ein drittes und letztes Mal zur Wahl als Parteipräsident anzutreten
2003 übernahm François Biltgen den Vorsitz der Christlich-Sozialen Volkspartei. Nun hat der Arbeits- und Hochschulminister sich dazu entschlossen, beim Nationalkongress seiner Partei am 21. Oktober ein drittes und letztes Mal anzutreten. Die ersten Jahre seines Mandats waren geprägt durch die Landeswahlen 2004 und das Europareferendum. Nun will Biltgen auf die “Kraft der 10 000 Mitglieder” setzen und die Partei zur “ersten Denkfabrik” des Landes machen. Staatliche Gelder an die Parteien sollen nicht zuletzt für die Bildungsarbeit eingesetzt werden, fordert der CSV-Vorsitzende.
Wort: Herr Biltgen, vor kurzem haben Sie erklärt, Sie würden seriös ins Auge fassen, für ihre eigene Nachfolge zu kandidieren. Die CSV wählt am 21. Oktober einen neuen Vorsitzenden. Haben Sie sich inzwischen entschieden?
François Biltgen: Ja. Ich mache das. Ich habe mir gut überlegt, ob ich physisch und politisch fit bin für eine dritte Mandatszeit. Ich werde mich allerdings besser schonen, um weiter fit zu bleiben. Das wird kein Problem sein. Ich spüre in der CSV eine gewisse Aufbruchstimmung, viele sind zu einer aktiven Mitarbeit bereit. Ich trete also nicht alleine an. In allen Bezirken werden wir unsere Mannschaften erneuern. Die nächsten Jahre sollten wir nutzen, um die Partei zu restrukturieren und die Mitglieder besser einzubinden.
2003 sprachen Sie von der CSV als Denkfabrik des Landes …
Genau. Landeswahlen und Referendum haben allerdings viel Zeit in Anspruch genommen. Wir haben 10 000 Mitglieder. Diese Kraft will ich nutzen und die CSV in den nächsten Jahren zur ersten Denkfabrik des Landes machen.
Sie wollen bei der Parteienfinanzierung die Gelder vor allem für Bildungsarbeit eingesetzt sehen?
Ich mache meine Zustimmung zu einem solchen Gesetz in der Tat davon abhängig, dass wir festschreiben, dass die Parteien die Mittel nicht zuletzt für Bildungs- und Forschungsarbeit vorsehen müssen.
Quelle: Wort, 27. September 2006, Laurent Zeimet