Bericht über die Wirksamkeit der Entwicklungshilfe

Gute Noten für den Musterschüler. Lesen Sie einige Ausschnitte aus einem “Wort”-Artikel vom 8. August 2006.
Bericht über die Wirksamkeit der Entwicklungshilfe
Gute Noten für den Musterschüler
Luxemburg ist das Land, das seine Entwicklungshilfe im internationalen Vergleich am wirksamsten einsetzt. Dies geht aus einem Bericht der unabhängigen Hilfsorganisation Actionaid hervor. Die Vereinigung bemängelt, dass weltweit jährlich ein Viertel der von den Geberländern aufgebrachten Fonds nicht bei den eigentlichen Bedürftigen ankommt.

Ein Dorn im Auge ist Actionaid insbesondere die so genannte technische Zusammenarbeit (“technical assistance”), die jährlich rund 20 Milliarden Dollar verschlinge. Das entspricht rund einem Viertel der weltweit aufgebrachten Kooperationsfonds.

Dieser globalen Negativbilanz zum Trotz schneidet Luxemburg im Actionaid-Bericht nicht allzu schlecht ab. Der Hilfsorganisation zufolge gehört das Grossherzogtum noch vor Norwegen, Schweden, den Niederlanden und Dänemark zu den Staaten, die ihre Hilfe am wirksamsten einsetzen. Nicht von ungefähr handelt es sich dabei um Länder, die mehr als 0,7 Prozent ihres Bruttonationalprodukts für die Dritte Welt aufwenden.

Für Jean-Louis Schiltz stellt der Bericht von Actionaid eine nützliche Hilfe dar, um Schwachstellen in der Kooperationspolitik zu erkennen und zu beseitigen. Glaubt man dem Entwicklungshilfeminister, dann trifft die Kritik, die die Hilfsorganisation an den Entwicklungsprogrammen der meisten Geberländer übt, auf Luxemburg nicht zu. So würde etwa die Unterstützung der ärmsten Staaten unter den zehn Zielländern in den kommenden Jahren verbessert.

Nicht überraschend ist für den Entwicklungshilfeminister die Schlussfolgerung von Actionaid, dass Luxemburg in den vergangenen Jahren pro Kopf und im Vergleich zum Bruttosozialprodukt die höchsten “wirklichen” Entwicklungshilfeausgaben getätigt hat. Schiltz sieht in dieser Bewertung einen Beweis für die Qualität der Arbeit, die sein Behörde liefert.

Als Fortschritt wertete Schiltz aber die Tatsache, dass Actionaid zwischen 2003 und 2004 einen Rückgang der wirkungslosen Entwicklungshilfe vermerkt hat. “Für mich ist dies ein Beweis dafür, dass wir kollektiv auf dem richtigen Weg zu einem sowohl quantitativen als auch qualitativen Ausbau der Entwicklungszusammenarbeit sind”, meint der Kooperationsminister.