Nachhaltige Tourismusentwicklung

Tourismusminister Fernand Boden plädiert für innovative Tourismusangebote. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung in diesem Wirtschaftsbereich müssen die lokalen, regionalen und nationalen Akteure zusammenarbeiten.

Für den Tourismusminister ist es wichtig, in Sachen Fremdenverkehr mit der Zeit zu gehen, zu innovieren.

Wort: Mit der Modernisierung des Sessellifts investiert Vianden in seine touristische Zukunft. Worin sehen Sie auf nationaler Ebene Entwicklungspotenzial in Sachen Tourismus?

Fernand Boden: Im Rahmen ihres Fünf-Jahres-Plans legt die Regierung Wert auf nachhaltige Tourismusentwicklung. Die Gemeinden sollen die Initiative zu neuen Projekten ergreifen, die dann in Bezug auf ihre Kompatibilität mit der Regierungsstrategie hin überprüft und finanziell unterstützt werden können. Im Fall der Sessellift-Modernisierung beteiligt sich der Staat z.B. mit 700 000 Euro an den Unkosten.

Unbeständiges Wetter gilt bei Familien mit Kindern als Hauptargument gegen Langzelturlaub in Luxemburg. Konnte man diesem Problem nicht wie im nahen Ausland u.a. durch die Errichtung von Erlebnisschwimmbädern begegnen?

In der Tat fehlt es Luxemburg an attraktiven Freizeitbädern, wie sie sich auch die Touristen wünschen. Eine Studie hat ergeben, dass wir hierzulande durchaus noch ein solches Erlebnisbad gebrauchen könnten. Bei diesen Überlegungen spielt allerdings auch die Kostenfrage immer eine wichtige Rolle.

Eine Touristenfamilie mit Kindern erkundigt sich bei Ihnen nach fünf “Highlight”-Attraktionen. Wohin schicken Sie sie?

Zuerst natürlich nach Vianden wegen des Schlosses und des Sessellifts, dann nach Echternach, wo auch für Kinder in Sachen Freizeitgestaltung viel im Angebot ist und es auf den Terrassen leckeres Speiseeis gibt. Aber auch Luxemburg-Stadt ist wegen des umfangreichen Animationsprogramms des City-Tourist-Office sehr attraktiv für Familienausflüge. Nicht vergessen darf man des Weiteren eine Schifffahrt auf der Mosel, die “Robbesscheier” in Munshausen oder aber den Märchenpark in Bettemburg.

Quelle: Wort, 24. Mai 2006, Gérard Roettgers