Internationaler Weltwassertag- Dieses Jahr steht dieser Tag unter dem Motto “Wasser und Kultur”
Seit 1992 wird der 22. März eines jeden Jahres von den Vereinten Nationen zum “Tag des Wassers” erklärt. Dieses Jahr steht dieser Tag unter dem Motto “Wasser und Kultur“. Ziel der Initiative ist es, dass die Bürger sich speziell an diesem Tag der wertvollen Ressource Wasser bewusst werden, um sorgsamer und nachhaltiger mit diesem lebenswichtigen Element umzugehen.
Weltweit verfügen ca. 1.3 Milliarden Menschen nicht über ausreichend Trinkwasser und ca. 5 Millionen Menschen sterben jährlich an den direkten oder indirekten Folgen verschmutzten Trinkwassers. Eines der Ziele des “Millenniumsgipfels” aus dem Jahr 2000 ist es, die Anzahl der Menschen ohne sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser und elementaren sanitären Anlagen bis 2015 zu halbieren.
Die natürlichen Ursachen des Wassermangels verschlimmert der Mensch noch. Bevölkerungswachstum, Verstädterung, Industrialisierung und intensive landwirtschaftliche Nutzung führen zu hohem Wasserverbrauch und zu vielen, teilweise stark belasteten Abwässern. Allein für die künstliche Bewässerung von Böden werden rund 70 Prozent des auf der Welt verfügbaren Süßwassers verwendet; mehr als die Hälfte davon geht verloren, weil es wegen ineffizienter Techniken versickert und verdunstet.
Doch auch Luxemburg ist betroffen: Die Niederschlagsdefizite der letzten drei Jahre machen sich auch in unseren Wasservorräten bemerkbar. Grundwasser macht nicht an Landesgrenzen halt. Zusätzlich ist das Grundwasser durch verschiedene Schadstoffe belastet und die Selbstreinigungskraft des Grundwassers ist vielerorts überfordert, was eine Nutzung dieser Ressourcen zur Trinkwassergewinnung erschwert. Im gleichen Maß bedarf die Belastung unserer Oberflächengewässer einer erhöhten Aufmerksamkeit.
Trinkwasser ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. In Luxemburg wird es zu zwei Drittel aus Grundwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser gewonnen. Die Jahre 2003-2005 zeichnen sich durch lange Trockenzeiten beziehungsweise durch eine unterdurchschnittliche Regenhäufigkeit aus, der Abfluss der Bäche und Flüsse nimmt ab und die Grundwasservorräte sinken bedenklich. Obwohl wir grundsätzlich über ausreichende Wasserressourcen verfügen, müssen auch wir große Anstrengungen unternehmen, um dies in Zukunft garantieren zu können. Als Stichworte seien hier die Investitionen in kommunale Kläranlagen, die Umsetzung von europäischen Richtlinien, Schaffung von neuen Gesetzen zur Verbesserung des Gewässerschutzes genannt. Die Luxemburger Regierung stellt sich damit der Herausforderung und misst der Qualität des Trinkwassers eine sehr hohe Priorität zu.
Seit einigen Jahren wird der “Tag des Wassers” besonders unterstrichen durch die Tagung des “Weltwasserforums“, einer Initiative des Weltwasserrats, welche alle drei Jahre in einem anderen Land der Erde stattfindet.
Das dieses Jahr unter dem Motto “Local Action for Global Challenge” stehende Forum ist Teil der Bemühungen zur Erreichung der Ziele, die anlässlich des Milleniumsgipfel im Jahr 2000 von der internationalen Gemeinschaft festgelegt wurden. In Hinblick hierauf werden die örtlichen Behörden im Zentrum des Forums stehen.
Das Weltwasserforum, an dessen Ministertreffen Innenminister Jean-Marie Halsdorf Luxemburg vertritt, ist eine einzigartige Gelegenheit für alle Akteure im Bereich der Wasserwirtschaft, für Kommunalpolitiker, Betreiber von öffentlichen oder privaten Versorgungsunternehmen, Sachverständige, Forscher und Nichtregierungsorganisationen und Regierungen, Erfahrungen und Überlegungen miteinander auszutauschen, um den weltweiten Herausforderungen der Wasserwirtschaft und des Zugangs zu sauberem Trinkwasser und zur Trinkwasseraufbereitung für die gesamte Weltbevölkerung gerecht zu werden.
Der Minister für Inneres und für Raumplanung,
Jean-Marie Halsdorf
(communiqué par le ministère de l’Intérieur et de l’Aménagement du territoire / Direction de la gestion de l’eau)