Nicht nur Feuerwehrmann

Beschäftigungsminister François Biltgen im “t”: Aktiv auf die Zukunft hinarbeiten
“TDK ist ein typisches Beispiel für eine Produktion, die in Europa nicht mehr rentabel ist. Das bringt natürlich einen ganz großen Verlust an Arbeitsplätzen mit sich. Sowohl bei Villeroy & Boch als auch bei TDK sind Maßnahmen zum Erhalt von Beschäftigung schwieriger als im Falle Brinks, wo ich im Vorfeld handeln konnte und es mehrere Betriebe im gleichen Sektor gibt”, so Arbeitsminister Biltgen, der sich wie ein Feuerwehrmann vor zwei Großbränden fühlt.

Nach vorne blicken

“Zusammen mit den Sozialpartnern und der Betriebsleitung werden wir alles tun, um möglichst vielen Menschen eine neue Arbeit zu vermitteln. Natürlich bin ich froh, dass TDK in Luxemburg bleibt, selbst wenn es kein Produktionsbetrieb mehr sein wird. Es ist uns gelungen, das Unternehmen zu überzeugen, hier in Luxemburg in die Forschung zu investieren.

Wir wissen, dass Industrieprodukte immer schneller alt und abgebaut werden. Wenn wir es fertigbringen, dass Betriebe künftig in Forschung investieren, dann haben wir vielleicht die Chance, dass ausgemusterte Produktlinien schnell durch neue ersetzt werden könnten. Das ist augenblicklich nicht der Fall. Was TDK jetzt vorhat, wird seine Früchte erst in ein paar Jahren tragen. Wir brauchen mehr “Public Private Partnership” in der Wirtschaft.

TDK ist daran interessiert, mit Universität und Forschungszentren zusammenzuarbeiten und Geld zu investieren. In den nächsten Wochen und Monaten werden die genauen Forschungsziele ermittelt. Es geht um die Bereiche Umwelt und Energie. Für mich ist das ein wesentliches Element, um künftig neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Vor diesem Hintergrund wird klar, weshalb ich darauf bestanden habe, sowohl Arbeits- als auch Forschungsminister zu sein. So habe ich ein wesentliches Instrument zur Hand, um nicht nur als ‘Feuerwehrmann’ dazustehen, sondern zusammen mit dem Wirtschaftsminister aktiv auf die Zukunft hinzuarbeiten. So können wir künftig vielleicht verhindern, dass es zu Bränden kommt.”

Quelle: tageblatt, 9. März 2006