Im Jahre 2004 ist der Konjunkturmotor in Luxemburg wieder angesprungen. Auch die Eckdaten für 2005 lassen auf eine Fortsetzung dieses Trends schließen. (Wort, 23. Februar 2006)
Im Jahre 2004 ist der Konjunkturmotor in Luxemburg wieder angesprungen. Auch die Eckdaten für 2005 lassen auf eine Fortsetzung dieses Trends schließen. der “note de conjoncture no3-205” hervor, die der Statec gestern herausgab. Für 2005 gehen die Statistiker weiterhin von einem Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent aus, ähnlich wie 2004. Für dieses Jahr sehen sie eine leichte Drosselung auf vier Prozent voraus. Die seit zwei Jahre anhaltende Dynamik werde dadurch aber nicht unterbrochen, sagte Statec-Direktor Serge Allegrezza bei der Vorstellung.
Der Schlüssel für das Wachstum ist nach wie vor der Finanzsektor. Einerseits konnte dieser die sich aufhellende Lage an den internationalen Börse nutzen, andererseits wusste er sich einem veränderten steuerlichen Umfeld anzupassen. Neue Produkte und Synergien im Dreigespann Banken – Investmentfonds – Versicherungen vervollständigen das Bild. Einzeln betrachtet erreichte der Finanzsektor eine Steigerung der Wertschöpfung von 6,5 Prozent. Der Dienstleistungssektor profitierte vom Dynamismus am Finanzplatz, sowohl was die Aktivitäten, als auch was die Schaffung von Arbeitsplätzen anbelangt. Der Arbeitsmarkt verbuchte mit einem Nettozuwachs an neuen Arbeitsplätzen von 3,2 Prozent einen beachtlichen Zuwachs.
Die Steigerung des Welthandels kommt dem Luftfrachtsektor zugute, wodurch sich die Rolle Luxemburgs als Logistikplattform verstärkt.
Trotz des Wachstums des Tourismussektors in Europa, vermag es der Lufttransport in Luxemburg nicht abzuheben, heißt es im Bericht. Die Strategie in diesem Bereich – sprich der Ausbau des Flughafens – sei dadurch in Frage gestellt.
Positivere Signale stammen aus dem Einzelhandel. Nachdem das vergangene Jahr verhalten anlief, verbuchte der Sektor einen Anstieg der Verkäufe im dritten Trimester 2005.
Die Stahlindustrie hatte 2005 ein eher mageres Jahr, was jedoch mehr auf strukturelle als auf konjunkturelle Ursachen zurückzuführen war.
Perspektiven
Während der Jahre 2002 bis 2005 hat die öffentliche Hand die Konjunktur und das Wachstum in Luxemburg beträchtlich angeheizt. 2006 könnte anders werden, schreibt der Statec, weil die Haushaltspolitik, beeinflusst von Sparzwängen, nicht mehr expansionistisch sei. Die Haushaltskonsolidierung, zusammen mit leicht eingetrübten Perspektiven an den Finanzmärkten, dürften für die Drosselung des Wachstums auf vier Prozent verantwortlich sein. All seine Berechnungen für dieses Jahr beruhen auf einem Preis für Erdöl von 63 Dollar pro Barrel, und auf einem Dollar-Euro-Verhältnis von 1,21.
Ab 2007 geht der Statec wieder von einer Wachstumsrate von 4,5 Prozent aus.
Für die Teuerung für 2006 errechnen die Statistiker einen relativ hohen Wert von 2,5 Prozent. Die von den Preisen für Erdölprodukte bereinigte Inflation werde in diesem Jahr auch die von der EZB angepeilte Grenze von zwei Prozent übersteigen. 2007 könnte sie sogar 2,3 Prozent erreichen.
Quelle: Wort, 23. Februar 2006, Journalist Pierre Leyers