CSV Seniorenkongress mit Neuwahlen
(PaW) ” Die CSV kann sich auf ihre Senioren verlassen. Wir sind ein wichtiger und stabiler Pfeiler innerhalb der CSV Familien. Wir werden uns auch weiterhin engagiert und aktiv innerhalb und außerhalb der CSV bewegen und zeigen.” Mit diesen Worten umschrieb Präsident Nicolas Estgen die Arbeitsphilosophie der Seniorenunion, die am Wochenende zum ordentlichen Kongress, verbunden mit Neuwahlen und einer Jahresabschlussfeier eingeladen hatte.
Eine in allen Hinsichten erfolgreiche Veranstaltung mit rund 170 anwesenden Delegierten und zahlreichen Ehrengästen, so u. a. Ehrenstaatsminister Jacques Santer sowie mehrere CSV-Abgeordnete. Ein arbeitsreiches Programm wurde den Delegierten sozusagen als Vorspeise angeboten. Neben den administrativen Berichten wurde der Kongress, der im “Buffet de Gare” in Luxemburg Stadt durchgeführt wurde, mit vier verschiedenen Fachreferaten und einigen Grußbotschaften bereichert.
Nicolas Estgen mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet
Einleitend war es Parteipräsident François Biltgen, der sich zufrieden zeigte, dass die CSV mit der CSV-Senioren-Organisation ein weiteres eigenständiges und hoch motiviertes Parteiorgan in die parteiinternen Entscheidungsprozesse einbinden könne. Es gelte die Lebenserfahrung, die Lebensweisheiten und die Kompetenz älterer Parteimitglieder in die Gestaltungsaufgaben der CSV einfließen zu lassen. Dass dem so sei, habe die CSV-Senioren-Organisation einem engagierten Vorstand unter der Leitung von Nicolas Estgen zu verdanken. Die Senioren würden nicht nur Präsenz zeigen, sondern sie würden sich vor allem auch zu Wort melden und so mitbestimmend in der CSV arbeiten.
Einen großen Dank richtete er in diesem Sinne an die Versammlung und im besonderen an den unermüdlichen engagierten Präsidenten Nicolas Estgen, den er als “guten väterlichen Freund” bezeichnete, der stets wisse, wann man sich zu Wort melden müsse. Für seine langjährige Mitarbeit und Treue zur CSV wurde Nicolas Estgen denn auch mit der goldenen Ehrenadel ausgezeichnet.
Anwalt der dritten und vierten Generation
Seniorenpräsident Nicolas Estgen unterstrich, dass die Senioren der CSV an der politischen Meinungs- und Willensbildung beitragen wollen und sich besonders für die Anliegen der dritten und vierten Generation stark machen. Das Arbeitsfeld beziehe sich dabei nicht nur auf interne Gremien. Die CSV Senioren sehen sich als Anwalt der Senioren, wollen sich auf kommunaler Ebene engagieren und sich dort verpflichten, wo Mitmenschen auf Hilfen angewiesen sind. Der Seniorenpräsident zeigte sich erfreut über den Mitgliederzuwachs seiner Organisation, die sich immer wieder neuen Aufgaben stellen müsse. Echte Seniorenpolitik sei nicht nur eine Frage von Renten und Pensionen, vielmehr seien auch andere Bereiche, so u.a. die Bildungspolitik ein wichtiges Aktionsfeld für Senioren.
Aktive Senioren
Betreffend die administrativen Berichte wurde, bedingt durch die Juniwahlen, auf eine eher kurze Arbeitsperiode zurückgeblickt. Wie dem Tätigkeitsbericht von Schriftführerin Clode Carbon zu entnehmen stand dennoch viel Arbeit auf dem Programm. Trübsal blasen sei nicht Sache der Senioren, hieß es. Aktive Präsenz war der Ausarbeitung des CSV-Wahlprogramms angesagt.
Starke Delegationen der CSV Senioren standen bei der Durchführung von Wahl- und Informationsabenden der CSV zur Seite. Publiziert wurden regelmäßig Pressemitteilungen und die interne Zeitschrift “De Groe Grips”. Besonders hervorgehoben wurde die von der CSV Seniorensektion initiierte Aktion “Vun der Long op d’Zong”, wo Mandatsträger der CSV und andere Experten im freien Gespräch den Mitgliedern Rede und Antwort stehen. Besucht wurde auf Einladung der CSV Europadeputierten Astrid Lulling das Europaparlament in Straßburg. Ebenfalls auf internationaler Ebene sind die CSV Senioren aktiv. Neben einer Reihe von Bildungsinitiativen und kulturellen Leistungen wurde auf die Teilnahme am Kongress der Europäischen Senioren Union, deren Vizepräsident Nicolas Estgen ist, in Berlin hingewiesen. Die CSV Senioren würden einerseits die Politik der CSV mitgestalten, und andererseits Vieles bieten was die Pflege der Freundschaft und der Geselligkeit betreffe, so abschließend Schriftführerin Clode Carbon.
Erneuerter Vorstand
Im Laufe der Kongressarbeiten wurde ebenfalls das Führungsgremium erneuert. Es galt unter 23 Kandidaten elf neue Beisitzende zu wählen. Es sind dies: Clode Carbon-Frisch, Fernand Diederich, Nicolas Estgen, Alice Fournelle-Molitor, Norbert Konter, Marcelle Lentz-Cornette, Astrid Lulling, Francine Modert-Hellers, Ferny Nicklaus-Faber, Marcel Oberweis und Pierre Wiseler.
Optimale Versorgung und Betreuung
In der Festansprache ging Familienministerin Marie-Josée Jacobs auf aktuelle Fragen der Alters- und Pflegepolitik der Regierung ein. Prioritäres Ziel sei nach wie vor die qualitative und quantitative Verbesserung der Systeme der Altersversorgung in den ambulanten und stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen, Altersheimen und Seniorenwohnheimen. Auch gelte es eine optimale Versorgung und Betreuung des alten und pflegebedürftigen Mitmenschen durch qualifiziertes Personal aufrecht zu erhalten.
Ministerin Marie-Josée Jacobs sprach in diesem Zusammenhang von einer großen Herausforderung. Weitere Schwerpunkte der Intervention galten dem sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sowie der Integration ausländischer Mitbürger und dem Generationenvertrag als Voraussetzungen für echte Solidarität.
Aufklärung mehr als notwendig
In einem weiteren Kurzreferat beleuchtete Notarin und CSV Abgeordnete Christine Doerner verschiedene Aspekte von Erbschaft, Testament und Prokuration zu Lebenszeiten ein. Egal, ob Erbschaften zu klären oder Testamente zu verfassen seien, oder ob Prokurationen anstehen würden, in allen fällen sei ein richtige Aufklärung mehr als notwendig.
Europäisches Friedenswerk konsolidieren
Abschließend war es der Europaabgeordnete Jean Spautz, der über den EU Verfassungsvertrag, die europäische Seniorenpolitik und die EU-Erweiterungsfragen sprach. Er ging dabei ebenfalls auf die Herausforderungen der Luxemburger EU-Präsidentschaft, die EU-Verfassung und das am 10. Juli stattfindende Referendum ein. Trotz eventueller Schwächen am aktuellen Europäischen Verfassungsentwurf vertrat er den Standpunkt, dass die EU-Verfassung das europäische Projekt konsolidieren und neue Wege für das europäische Friedenswerk eröffnen werde. In diesem Sinne machte er sich für ein eindeutiges Ja beim Referendum am 10. Juli 2005 stark.