Forschung und Entwicklung sind von maßgeblicher Bedeutung, um ein dauerhaftes und sicheres Wirtschaftswachstum zu gewährleisten. Der Budgetentwurf für 2005 trägt diesem Grundsatz Rechnung
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten sich im Jahr 2000 in Lissabon ein ambitiöses Ziel gesetzt: Durch entschlossene politische Akzentsetzungen und die Schaffung der geeigneten Rahmenbedingungen sollten die Voraussetzungen entstehen, damit sich Europa bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt entwickelt.
Ein Unterfangen, das sich im ursprünglich festgelegten Zeitrahmen kaum noch verwirklichen lässt, so das ungeschönte Fazit einer hochrangigen Expertengruppe in ihrem Bericht über die Umsetzung der Lissabon-Strategie.
Angeprangert wurde dabei vor allem auch, dass Europa noch immer viel zu wenig in Forschung und Entwicklung investiert. Während in den USA 2,8 % des Bruttoinlandprodukts in Forschung und Entwicklung investiert werden, macht dies in Europa nur zwei Prozent der Wirtschaftsleistung aus.
Es besteht diesbezüglich Aufholbedarf – auch in Luxemburg. Ein Aufholbedarf, der umso dringlicher ist, wenn man sich vor Augen führt, dass ein dauerhaftes und sicheres Wirtschaftswachstum in unserem Land auch und vor allem durch eine fortgesetzte wirtschaftliche Diversifizierung gewährleistet wird. Eine wirtschaftliche Diversifizierung wiederum, die auf eine konzentrierte Forschungsaktivität in vitalen Bereichen angewiesen ist, wie den Finanzen, der Telekommunikation, den Medien, der industriellen Produktion …
Forschung und Entwicklung sind entscheidend für die Innovationskraft unserer Unternehmen. Sie schaffen die Voraussetzung, dass Unternehmen aus Luxemburg mit modernen Produkten und hochwertigen Dienstleistungen im internationalen Wettbewerb punkten können. Forschungseinrichtungen und Hochschulstrukturen spielen eine zentrale Rolle bei der Standortwahl vieler Unternehmen.
Daher gilt es, die Hochschul- und Forschungspolitik, die in der vergangenen Legislatur unter dem Impuls der CSV eingeleitet wurde, konsequent weiterzuentwickeln. Die weitere Entwicklung der Uni Lëtzebuerg wird sich auf hochqualifizierte Angebote in ausgewählten Sachgebieten konzentrieren, um so in verschiedenen Sparten auf sogenannte “pôles d’excellence” hinzuarbeiten. Forschung und Lehre werden eng verzahnt. Ein besonderer Akzent wird auch auf die unternehmensbezogene Forschungs- und Entwicklungstätigkeit gelegt.
Ein wichtiges Signal in diesem Zusammenhang: Der Budgetentwurf für 2005. Die öffentlichen Kredite für Forschung und Entwicklung werden weiter aufgestockt. Für die Uni Lëtzebuerg werden 36 Millionen Euro bereitgestellt; gemessen an 2004 ist dies mehr als eine Verdoppelung der Kredite.