Kulturminister François Biltgen im “Tageblatt”-Gespräch über die “Rockhall”
Kulturminister François Biltgen im “Tageblatt”-Gespräch über die “Rockhall”
Tageblatt: Herr Minister Biltgen, hatten Sie bereits in der vorherigen Regierung die Gelegenheit, das Projekt “Rockhal” zu begleiten?
François Biltgen: Ja in der Tat, zumal weil mich das Thema als Escher interessierte und unter Ministerin Erna Hennicot-Schoepges konnte ich immer mitverfolgen, wie sich das ganze Konzept zu dem heutigen Projekt “Rockhal” entwickelte. Ich bin begeistert, dass hier nicht nur ein Amneville-bis gebaut wird, sondern ein eigenständiges Projekt, welches auch den hiesigen Künstlern enorm weiterhelfen wird.
Tageblatt: Mit der “Salle philharmonique”, dem “Musée d’art moderne” und der “Rockhal”, entstehen in den kommenden Jahren einige neue und wichtige Kulturinfrastrukturen in Luxemburg. Besteht die Gefahr auf zu viel Kultur?
François Biltgen: Diese Frage wird mir oft gestellt. Blickt man jedoch ins Kulturjahr 1995, so standen wir damals ohne richtige Infrastrukturen da. Es wurde trotzdem etwas bewegt und wir bewirkten eine Aufbruchsstimmung. Das große Projekt der Nationalbibliothek ausgenommen, denke ich jedoch, dass wir nun genug in Steine investiert haben und wir diese Steine jetzt mit Leben füllen müssen. Man sollte sich aber auch bewusst sein, dass diese nationalen Infrastrukturen keineswegs alle anderen Strukturen erdrücken sollen.
Sie sollen ergänzend sein und der Musikszene eine Plattform bieten. So werden sowohl in der “Rockhal” wie auch in der “Salle philharmonique” nicht nur große internationale Künstler auftreten, auch die nationale Szene mit all ihren Facetten wird ihren Platz haben.
Die Region spielt in diesem Zusammenhang sicher auch eine wichtige Rolle. Es würde mich freuen, wenn wir im Ausland auch die Leute mehr zu Konzerten in Luxemburg bewegen könnten. So dass der Weg nicht immer aus Luxemburg nach Metz, Trier oder Amneville führt, sondern auch aus der Großregion zu uns.
Tageblatt: Welches ist Ihr letzter Rockkonzert-Besuch gewesen?
François Biltgen: Das war Blondie im Atelier.
(Quelle: Tageblatt, 20. Oktober 2004, Journalist: Sascha Lang)