CSJ Süden wählt neuen Vorstand und definiert Arbeitsprogramm – CSJ, déi Jonk an der CSV, wollen mitgestalten und intensiv im Gemeindewahlkampf mitmischen.
(PaW) Freitag Abend. Im Versammlungsraum der Bestgens Millen in Schifflingen. Rund vierzig Jugendliche und einige Ehrengäste, so u.a. die Europadeputierte Astrid Lulling, der CSV-Abgeordnete Marc Spautz, die Schifflinger Gemeinderäte Norbert Carl und Paul Weimerskirch, CSJ-Nationalpräsident Laurent Zeimet, die CSF-Delegierten Lory Barra und Suzi Frantzen haben sich zum ordentlichen Kongress der CSJ Süden eingefunden. Nach den Landeswahlen müssen alle Gremien der CSV, so schreiben es die Statuten der CSV vor, erneuert werden. Die CSJ Süden, eine über Jahre aktive Gruppe, machte den Anfang.
Michel Weimerskirch von der “CSJ Equipe Schëffleng” begrüßte die anwesenden Gäste und Freunde der CSJ. Auch in Schifflingen werde eine neue Mannschaft aufgebaut, hieß es. Mitreden wolle man besonders beim Aufbau des Jugendhauses in Schifflingen, bei der Unterstützung der Jugendarbeit in den Lokalvereinen und bei der Lösung anfallender Probleme, so u.a. der Gemeindeentwicklung und der prekären Situation im Bereich Autoverkehr.
Frischer Wind mit der CSJ
Zum Kongress: Es ist die Zeit des Abschieds für die einen und die Zeit der Erneuerung für die anderen. Bilanzen werden vorgelegt, Perspektiven werden definiert. Erfolge werden aufgezählt, Ziele werden fixiert. So auch bei der CSJ Süden. Wie den Berichten von Sekretär Alain Gillet und Kassier Tom Penning zu entnehmen ist, hat die CSJ Süden ein arbeitsintensives Programm hinter sich. Natürlich standen die Wahlen im Mittelpunkt. Infoversammlungen, Präsenzen auf Strassenmärkten und anderen öffentlichen Veranstaltungen, die Unterstützung der jungen CSV Kandidaten, die Seminararbeiten, das kritisch konstruktive Mitmischen bei der Aufstellung des CSV-Wahlprogramms und Aktivitäten auf lokaler Ebene kennzeichnen die Berichte. “Die Tätigkeitsberichte unterstreichen neben dem politischen Programm zusätzlich den Willen der CSJ, die Politik mit Leben zu füllen, mit frischem Wind zu bereichern”, so die Berichterstatter Gillet und Penning.
“It’s time to say Goodbye!” Mit diesen Worten begann die CSJ-Bezirkspräsidentin Alexandra Bertemes ihre Kongressrede. Aus “Altersgründen” kann sie nicht mehr für den Vorstand kandidieren. “Déi méi Jonk mussen no vir!” so der Kommentar der scheidenden Bezirkspräsidentin, die auf eine genial “flotte” Zeit zurückblickte. Die Zeit sei lehrreich, von neuen Freundschaften und voller Dynamik geprägt gewesen. Für Alexandra Bertemes steht fest, dass die CSJ derzeit die aktivste und engagierteste Jugendbewegung im Südbezirk sei. Das solle auch so bleiben, gilt es doch die Entwicklungschancen des Südens (“d’Zukunft sinn och eis Industriebrochen”) nicht zu verspielen. In diesem Sinne bedankte sie sich bei ihren Mitstreitern für die gute Zusammenarbeit und wünschte der neuen Mannschaft alles Gute.
Neuer Vorstand sieht Gemeindewahlen als Priorität
Anschließend kam es zur Wahl des neuen Vorstandes. Mit Patrick de Rond aus Differdingen wurde ein neuer Bezirkspräsident gewählt. Georges Weber (Peppingen) und Claude Clemes (Bergem) sind die neuen Vizepräsidenten, Sandra Reiter (Beles) die neue Sekretärin und Tom Penning (Bergem) der bestätigte Kassierer. Mit Michel Weimerskirch (Schifflingen) und Joël Majerus (Rodingen) wurden ebenfalls die beiden Lokalkontaktpersonen wiedergewählt. Kooptionen werden die Zusammensetzung des erneuerten Vorstandes abgeschlossen.
Der neugewählte Präsident Patrick de Rond dankte für das Vertrauen, umriss das zukünftige Aktivitätsprogramm und stellte die Gemeindewahlen in den Mittelpunkt. Die CSJ Süden werde sich engagiert für die Belange der Jugend, der Familien und der behinderten Mitmenschen stark machen. Wir brauchen Gemeinden, wo der Mensch im Mittelpunkt steht.
Mehrere Ehrengäste sprachen im Anschluss an die administrativ technischen Tagespunkte zur Versammlung. Allen voran der neugewählte Schifflinger Abgeordnete Marc Spautz, jahrelang aktiv engagiert in der CSJ. Er fand anerkennende Worte für die alte und neue Mannschaft (“d’CSJ muss den Tiger am Benzinstank vun der CSV sinn”), sprach über seine neuen Aufgaben als Deputierter (“et ass interessant, aarbechstintensiv an et muss een um Dill sinn fir d’Saach nët ze verschloofen”) und kommentierte anschließend mehrere Aspekte des Koalitionsprogramms und ging auf aktuelle sozialpolitische Fragen ein. Die Landesplanung und die damit verbundene Umsetzung der IVL-Konzepte, den Stellenwert Luxemburgs innerhalb der EU, die Notwendigkeit stabiler Finanzen, die Ausführung eines auf hohem Niveau definiertem Investitionsprogramms und die Wahrung sozialer Rechte definierte er dabei als wichtige Schwerpunkte. Weitere Herausforderungen sieht der junge Abgeordnete in den Bereichen Beschäftigungspolitik und Wohnungsbau.
Die Ehrengäste haben das Wort
Laurent Zeimet, CSJ-Nationalpräsident, meinte, dass die CSJ sich zu Wort melden müsse, nicht immer und zu allem, jedoch immer dann, wenn es notwendig sei. Man werde nicht sinnlos meckern oder gar nörgeln, doch werde man es auf den Punkt bringen, auch dann wenn es für manchen unbequem werde, frei nach dem Prinzip: Die Zukunft mitgestalten statt andere nur verwalten lassen.
Die CSJ solle auch bei den Diskussionen über die Zukunft Europas nicht auf der Außenlinie stehen, nein, sie solle diese auf dem Spielfeld begleiten durch attraktive Vorlagen und schwungvolle Ideen. Auch wenn es nicht immer direkt als populär angenommen werde, so solle man versuchen die jungen Menschen für die europäische Idee zu motivieren.
Auch die Europadeputierte Astrid Lulling appellierte an die CSJ sich aktiv in den Diskussionsprozess einzubringen. “Ich werde euch dabei gerne unterstützen und begleiten”, sagte die erfahrene Europapolitikerin. Im Mittelpunkt der Grußbotschaft von Susi Frantzen, CSF-Delegierte, stand der Wunsch auch weiterhin aktiv und engagiert in und außerhalb der CSV zu arbeiten. Mit einem von der Schifflinger Sektion angebotenem Umtrunk wurde der Kongress abgeschlossen.