Zehn Familien haben eine neue Bleibe gefunden

Familienministerin Marie-Josée Jacobs hat neue Auffangstruktur für 50 Personen in der Rue d´Eich feierlich eingeweiht

Im Beisein von Familienministerin Marie-Josée Jacobs weihten die Verantwortlichen des Roten Kreuzes am Mittwoch ein neues Asylbewerberheim auf Nummer 28 bis 32 in der Rue d´Eich ein. In dem von der Fondation Félix Chomé für sechs Jahre zur Verfügung gestellten Gebäude können maximal 50 Personen eine Unterkunft finden. Zurzeit sind bereits zehn Familien – 30 Personen – eingezogen . An derselben Adresse wird künftig der neue “Service migrants et réfugiés” des Roten Kreuzes untergebracht sein.

“Recht auf Asylprozedur”

Aufgrund der internationalen Konventionen, die Luxemburg unterzeichnet habe, könne man die Ankunft von Asylbewerbern nicht verhindern, so Familienministerin Marie-Josée Jacobs. Jeder Asylbewerber habe das Recht auf eine Asylprozedur. In der Zwischenzeit habe der Staat die Pflicht, für die Unterbringung und die Verpflegung dieser Menschen zu sorgen. Dies sei allerdings eine Verantwortung, die der Staat nicht alleine tragen könne. Dieser sei deshalb auf die Mitarbeit von Gemeinden und Organisationen angewiesen.

Falls die Bewerber das Flüchtlingsstatut nicht erhielten, müssten sie in ihre Heimat zurückkehren, so die Ministerin, die unterstrich, dass es sich dabei um eine schwierige Situation handele, nicht nur für die abgewiesenen Personen , sondern auch für die politischen Entscheidungsträger und die an den Rückführaktionen beteiligten Polizisten.

Zurzeit kämen viele Asylsuchende, vor allem Junggesellen, aus Afrika. Diese Menschen seien allerdings nicht krimineller als die luxemburgischen Staatsbürger , betonte die Ministerin, die sich besorgt über den latenten Rassismus in der Bevölkerung zeigte. Aufklärung sei hier das Stichwort. Auch wenn im “Centre Don Bosco” zu verschiedenen Zeitpunkten bis zu 250 Personen untergebracht waren , so hätten sich die Limpertsberger Einwohner nie beklagt.

Marie-Josée Jacobs begrüßte ausdrücklich die positive Einstellung verschiedener Gemeinden, über die Unterbringung von Asylbewerbern nachzudenken . Sie bedankte sich ebenfalls bei dem Roten Kreuz für dessen Bereitschaft, sich der Asylsuchenden anzunehmen. Künftig müsse man sich verstärkt überlegen , wie man die Bewerber, insbesondere Junggesellen, sinnvoll beschäftigen könne . Die Ministerin dachte hierbei an Tagesarbeiten, bei denen die Teilnehmer sowohl eine Berufsausbildung erhielten als auch Sprachen erlernten, was einen Schritt in eine bessere Zukunft, ob hier oder in ihrem Heimatland, darstelle.

Communiqué par le S.I.P le 27.5.2004